Was herauskommen kann, wenn eine Top-Winzerin einen Top-Winzer aus einer anderen Region heiratet, zeigt das Beispiel Meike Näkel und Markus Klumpp. Eine Cuvée der besonderen Art.
„Zwei grossartige Rotweinmacher aus zwei grossartigen Rotweingebieten machen einen grossartigen Rotwein“
Angefangen hat alles ganz harmlos. Markus Klumpp aus Baden und Meike Näkel von der Ahr lernten sich 2003 in Südafrika kennen. Aus purem Zufall. Markus, Jahrgang 1979, befand sich dort auf einer Studienreise und besuchte unter anderem ein von Meikes Vater Werner Näkel und dem südafrikanischen Spitzenwinzer Neil Ellis gegründetes Weingut in der Region Stellenbosch.
Dort traf er zufällig die ein Jahr jüngere Meike, die hier gerade für einige Monate im Keller Erfahrung sammelte. „Mit Winzern fange ich niemals etwas an“, war bis dahin Meikes Motto und Markus wollte eigentlich keine Winzerin als Freundin. „Das ist zu viel Stress, wenn die Partner in unterschiedlichen Orten wohnen und arbeiten“, lautete damals seine Beziehungs-Philosophie.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Seit 2011 sind sie verheiratet.
Getrennt vereint
So weit, so schön. Aber was macht ein Winzerpaar, das in seinen elterlichen Betrieben unabkömmlich ist? Meike arbeitet seit 2005 nach ihrem Weinbaustudium als Kellermeisterin im 1950 vom Großvater gegründeten Weingut Meyer-Näkel. Ihr Vater Werner Näkel erweiterte den einst 1,5 Hektar kleinen Betrieb auf nun knapp 20 Hektar und führte ihn seit den 1990er Jahren in die Spitze der deutschen Rotweinelite. Tochter Meike ist seit ihrem Einstieg im Keller unabkömmlich geworden, da ihr Vater häufig nach Südafrika und Portugal reisen muss, um sich seinen dortigen Weinprojekten zu widmen.
Markus Klumpp wiederum übernahm 2005 den Posten als Kellermeister im elterlichen Betrieb im badischen Bruchsal und brachte ihn innerhalb weniger Jahre unter die Top 20 der Region, mit weiter aufstrebenden Tendenz.
„Ich kann hier nicht weg“, meint Markus. „Wir haben hier so viel aufgebaut, unseren Betrieb von 0,5 auf 25 Hektar erweitert und machen nun die Weinqualitäten, die uns schon immer vorschwebten.“ Das Resultat: Eine klassische Fernbeziehung, die Früchte trägt.
Hand in Hand
So befindet sich Markus nun durchschnittlich zwei Tage pro Woche an der Ahr und Meike kommt ab und an nach Baden. Schliesslich muss sie sich dort auch noch um ihr gemeinsames Projekt kümmern. Das nennt sich zutreffend „Hand in Hand“ und war sozusagen ihr erstes Kind, in Gestalt eines Spätburgunders aus badischen Trauben und Barriquefässern aus dem Hause Meyer-Näkel.
„Zwei grossartige Rotweinmacher aus zwei grossartigen Rotweingebieten machen einen grossartigen Rotwein“, titelte die Presse, als ihr erster 2009er Jahrgang auf den Markt kam. Nun, das Projekt hat mittlerweile Nachwuchs bekommen, einen Grauburgunder und nun auch einen Spätburgunder Rosé Sekt, auf deren Label jeweils das Motto „Hand in Hand“ mit dem Zusatz Meyer-Näkel & Klumpp steht.
„Wir wollten zusammen einmal unseren eigenen Wein machen, auf dem auch unsere eigenen Namen stehen“, begründet Markus das Vorhaben. Ein überzeugendes Projekt in jeder Hinsicht. Zu den Abnehmern zählen auch Hochzeitspaare und Firmen in derzeit elf Ländern, die demonstrieren wollen, dass „Hand in Hand“ in jeder Beziehung eine starke Zukunft hat.
Einer unser Lieblingsweine, der Spätburgunder. Danke für die wirklich schöne Geschichte die dahintersteckt.