Venetien
Allgemeines
Venetien, in der Landesprache Veneto genannt, ist mit seiner Touristenhochburg Venedig eine der beliebtesten Weinregionen Italiens. Sie wird im Osten von Friaul-Julisch Venetien, im Nordwesten von Südtirol-Trentino, im Westen von der Lombardei und dem Gardasee sowie im Süden von der Emilia-Romagna begrenzt. Das Gebiet zählt mit seinen knapp 75.000 Hektar Rebflächen zu den drei grössten Weinregionen des Landes. Der Weinanbau in Venetien findet vor allem in den Ebenen an der Adriaküste, am Po, in den Bergen am Gardasee und bis Vittorio Veneto statt.
Auf diesen Flächen werden vor allem die weissen Sorten Garganega, Glera, Pinot Grigio, Pinot Bianco, Trebbiano und mit steigendem Anteil Chardonnay sowie, für Rotweine, Rondinella, Corvina Veronese und zunehmend Merlot und Cabernet Sauvignon angebaut. Etwa ein Viertel aller in Italien erzeugten DOC- und DOCG-Weine werden hier in über 50, teils dicht nebeneinanderliegenden Gebieten produziert.
Die Voraussetzungen für den Weinanbau sind hier auch besonders günstig. Ein steiniger und kalkhaltiger Boden, der mit roter und brauner Erde bedeckt ist, bietet den Reben gute Wachstumsbedingungen und auch das Klima ist rebenfreundlich. Denn die Alpen, deren Ausläufer das weitläufige Gebiet im Norden begrenzen, schützen das Gebiet vor dem etwas raueren nordeuropäischen Wetter und sorgen für ein ausgewogenes Klima. Die kühleren Zonen eignen sich bestens für weisse Rebsorten, während in den wärmeren Ebenen der adriatischen Küste vorwiegend Rotweine angebaut werden.
Italienisches Weissweinparadies
Der berühmteste Weintyp Venetiens ist der Soave und sein mindestens zwei Jahre, manchmal im Eichenholzfass gereifter grosser Bruder Soave Riserva. Gekeltert werden beide aus der Sorte Garganega, die zu mindestens 70 Prozent in den Weinen enthalten sein muss. Dazu dürfen noch maximal 30 Prozent andere Trauben zugegeben werden und zwar die Sorten Trebbiano di Soave, Chardonnay und Pinot Bianco.
Im DOC-Gebiet südwestlich von Verona bis hin zum Südostufer des Gardasees wachsen die Trauben für einen weiteren bekannten Wein der Region, Bianco di Custoza. Er wird hauptsächlich aus den Sorten Trebbiano, Garganega und Trebbianello sowie bis zu 30 Prozent anderer Sorten erzeugt.
Bekannt ist auch der Prosecco als Frizzante oder Spumante. Die besten Trauben dafür wachsen rund um die Städtchen Valdobbiadene und Conegliano im Nordosten der Region. Der Prosecco DOC darf nur noch in abgegrenzten Produktionsgebieten versektet und abgefüllt werden und muss zu mindestens 85 Prozent aus der Rebsorte Glera bestehen.
Bekannte Rotweine
Zur Region Venetien zählt aber auch das Urlaubsgebiet am Ostufer des Gardasees. Von hier kommen die Rotweine Bardolino und Valpolicella, die aus mindestens 80 Prozent Rondinella und Corvina Veronese bestehen müssen. Die roten Highlights der Region sind aber die Amarone-Weine. Sie entstehen aus getrockneten Trauben und sind daher kraftvoll, alkoholreich und mit intensiver Frucht ausgestattet. Heute zählen die trockenen Weine unter dem Namen Amarone della Valpolicella mit zu den besten Rotweinen Italiens.
Eine weitere Spezialität in diesem Gebiet ist der Bardolino Chiaretto, ein Roséwein aus den Sorten Molinara, Rondinella und Corvina, den es mittlerweile auch in einer moussierenden Variante gibt.