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Weinhandel wächst weltweit

9. Mai 2018 13:36

FRANKREICH (Paris) – Der Weinbranche geht es gut – so lässt sich die Meldung zur aktuellen Marktlage der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) zusammenfassen. Handelsvolumen und -wert haben zugelegt, die Rebflächen bleiben stabil, einziges Manko war im vergangenen Jahr die historisch niedrige Produktionsmenge.

Von Ruth Preywisch

Der weltweite Weinkonsum 2017 wird auf 243 Millionen Hektoliter geschätzt und liegt damit leicht über dem des Vorjahres. Infolge der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 war er stark zurückgegangen, seit 2014 lässt sich aber ein Aufwärtstrend beobachten, der auch im Jahr 2017 beibehalten wurde. Nachdem in den historischen Verbraucherländern Europas ein Rückgang des Konsums zu verzeichnen war, hat sich dieser nun offenbar stabilisiert. In den Vereinigten Staaten, China und Australien hingegen nimmt der Weinkonsum zu. Weltweit am meisten Wein konsumierten im vergangenen Jahr die US-Amerikaner mit 32,6 Mhl, sie behaupten damit ihre Position seit 2011. Dahinter folgen Frankreich (27 Mhl), Italien (22,6 Mhl), Deutschland (20,2 Mhl) und China (17,9 Mhl).

Der Welthandel mit Wein steigt 2017 mengenmässig um 3,4 Prozent und auch der Handelswert nimmt weiterhin zu. Der Wert beläuft sich auf 30 Milliarden Euro, was einem Anstieg um fast 5 Prozent gegenüber 2016 entspricht. Angetrieben wird der internationale Handel vor allem durch Schaumwein, die Ausfuhren haben mengenmässig um rund 11 Prozent und wertmässig um knapp 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt.

Das Niveau der Rebfläche hat sich im vergangenen Jahr weltweit kaum verändert. In China hat sich das Wachstum verlangsamt, in der Türkei und in Spanien ist die Rebfläche rückgängig, Spanien bleibt dennoch Spitzenreiter bei der Anbaufläche. Obwohl Italien ein Wachstum der Rebfläche verzeichnen konnte, liegt Frankreich immer noch auf Platz zwei der Länder mit den grössten Rebflächen, gefolgt von China.

Immer öfter Flasche leer: Die Weinerzeugung ist weltweit rückläufig.
Immer öfter Flasche leer: Die Weinerzeugung ist weltweit rückläufig.

Einiges Manko auf dem Weinmarkt ist der historische Tiefstand der Weinproduktion. Die Weinerzeugung belief sich 2017 weltweit auf 250 Millionen Hektoliter, das entspricht einem Rückgang um fast 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Italien bleibt weltweit führendes Erzeugerland, gefolgt von Frankreich und Spanien. In den Vereinigten Staaten und in Australien blieb das Produktionsniveau auf einem stabilen und hohen Stand, in Südamerika dagegen zeichnen sich unterschiedliche Entwicklungen ab. Argentinien und Brasilien haben ihre Produktion gegenüber dem schlechten El-Ninjo-Jahr 2016 gesteigert und erzielten wieder Durchschnittswerte, in Chile dagegen sank die Produktion ein zweites Mal in Folge. In Südafrika wurden 10,8 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, was einem Produktionswachstum von 2,6 Prozent gegenüber 2016 entspricht.

Für 2018 wagt die OIV eine vorsichtig optimistische Prognose, zumindest für Teile der südlichen Hemisphäre. Aufgrund von Trockenheit wird die Weinproduktion in Südafrika, Australien und Brasilien zwar wahrscheinlich sinken, für Argentinien, Chile, Neuseeland und Uruguay wird aber eine steigende Weinmenge erwartet.

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