<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?><rss version="2.0" xmlns:content="http://purl.org/rss/1.0/modules/content/" xmlns:wfw="http://wellformedweb.org/CommentAPI/" xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/" xmlns:atom="http://www.w3.org/2005/Atom" xmlns:sy="http://purl.org/rss/1.0/modules/syndication/" xmlns:slash="http://purl.org/rss/1.0/modules/slash/" > <channel> <title>Weinreise – Weinclub.ch</title> <atom:link href="https://www.weinclub.ch/magazin/tag/weinreise/feed/" rel="self" type="application/rss+xml" /> <link>https://www.weinclub.ch/magazin</link> <description>Das Wein-Magazin</description> <lastBuildDate>Wed, 17 Feb 2021 11:28:23 +0000</lastBuildDate> <language>de-DE</language> <sy:updatePeriod> hourly </sy:updatePeriod> <sy:updateFrequency> 1 </sy:updateFrequency> <generator>https://wordpress.org/?v=6.4.5</generator> <item> <title>Rakesh Shetty – Wein ist eine köstliche Zeitkapsel</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/rakesh-shetty-wein-ist-eine-koestliche-zeitkapsel/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=rakesh-shetty-wein-ist-eine-koestliche-zeitkapsel</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/rakesh-shetty-wein-ist-eine-koestliche-zeitkapsel/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Tina Nickel]]></dc:creator> <pubDate>Fri, 15 Sep 2017 15:28:23 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Wein unterwegs]]></category> <category><![CDATA[Malediven]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">https://www.weinclub.ch/magazin/?post_type=article&p=104217</guid> <description><![CDATA[Weinmenschen sind nicht nur jene, die Wein machen. Sommeliers sind Geschichtenerzähler und Genusspatrioten. Teil zwei unserer Serie um ganz besondere Sommeliers.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Den direktesten Weg ist Rakesh Shetty wahrlich nicht gegangen. Doch was für ihn letztlich am meisten zählt: „Ich habe mein Ziel erreicht.“ Der gebürtige Inder ist Chefsommelier auf einem der luxuriösesten Resorts der Malediven – dem Conrad Maldives Rangali Island.</strong></p> <p>Seine Augen funkeln. Vor Freude. Begeisterung. Leidenschaft. Denn <strong>Rakesh Shetty</strong> liebt seinen Beruf. Wer hätte das noch vor einigen Jahren gedacht, als er in einem der angesagtesten Coffee Shop in Mumbai als <strong>Barista</strong> arbeitete. Ja, die Wege des Herrn sind manchmal unergründlich… so scheint es. Doch: „Kaffee und <strong>Wein</strong> haben viel gemeinsam“, weiss der heutige Chefsommelier.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="//www.weinclub.ch/rotwein/" target="_blank" rel="noopener">Eine grosse Auswahl an Rotweinen jetzt bei Weinclub.ch kaufen</a></p> <p>Dabei spricht er nicht nur vom Facettenreichtum der Aromen, die beide Erzeugnisse in bester Form entfalten. Auch ihre <strong>Sensibilität</strong>, nur im richtigen <strong>Terroir</strong> ihre beste Seite entfalten zu können, eint sie. Denn ähnlich wie bei der perfekten Immobilie entscheidet die „Lage, Lage, Lage“, über die Qualität einer Kaffeebohne oder eben einer Weintraube.</p> <p>„Zwar ist Kaffee da etwas anpassungsfähiger und nicht so transparent, aber letztlich war ich schon immer auf dem richtigen Weg“, schmunzelt der Experte.</p> <h3>Von der Kaffeebohne zur Weintraube</h3> <p>Vom Coffee Shop wechselte Rakesh Shetty jedoch bald in die <strong>Spitzenhotellerie</strong>. Im <em>Taj Mumbai</em> begann sein Weg zum Wein. „Ich startete dort als Kellner. Doch bald entdeckte man meine Liebe zu Wein. Verrückt, wenn man bedenkt, dass Wein nicht wirklich in meine Kultur gehört – aber ich finde diese Welt einfach so faszinierend“, erzählt er und wenn man genau hinsieht, merkt man, dass seine Augen nun sogar noch ein bisschen mehr funkeln.</p> <p>Nach Stationen im <em>Taj Exotica Maldives</em> und als Sommelier im <em>One & Only Reethi Rah</em> scheint der Weinbegeisterte angekommen zu sein. Nicht nur in der Welt des Weins, sondern auch in seiner Position als <strong>Chefsommelier</strong> im <em>Conrad Maldives Rangali Island.</em></p> <p>Damit ist er Herr über 20.000 Flaschen und 1.400 verschiedene Etiketten. Viele von ihnen stammen von den besten Weingütern dieser Welt. Ausgesucht. Handverlesen. Hier trifft alte Welt auf das neue, feine Boutique-Weingut mit grossen Namen.</p> <h3>Die Mischung macht’s</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img fetchpriority="high" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2017/09/artikel-507-retina-intext1-600x900.jpg" alt="Eine erlesene Weinauswahl" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Eine erlesene Weinauswahl</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright CMRI</div> </div> <p>„Ich liebe sie alle“, sagt er selbstverständlich wie ein Vater, der über seine Kinder spricht. <strong>Stolz</strong> ist er jedoch besonders auf die <strong>Raritäten</strong>. Der Weinkeller des Luxusresorts im Ari Atoll eint u.a. 30 verschiedene Jahrgänge <em>Château</em> <em>Mouton Rothschild</em>, die den Geniesser bis in die 70er Jahre zurückführen.</p> <p>Auch die Sonderedition „Methuselah 1999 Crystal“, die zur Jahrtausendwende abgefüllt wurde, der erste Jahrgang „Krug Clos de Ambonnay 1995“ oder die Weine des südafrikanischen Starwinzers <strong>Eben Sadie</strong> sind in dem exklusiven Weinkeller zu finden. „Diese Weine atmen Geschichte“, meint Rakesh Shetty ehrfürchtig.</p> <p>Aber auch jungen Kalibern und unbekannten Winzern wie auch Rebsorten möchte er eine Plattform bieten: „Portugiesische, österreichische und argentinische Weine haben unglaubliches <strong>Entwicklungspotential</strong>.</p> <p>Aber ich finde auch für uns <strong>neue Weinländer</strong> wie die Schweiz, Bulgarien, Mexico oder ein Tannat aus Uruguay spannend. Letztlich macht die Mischung einen Weinkeller interessant und aussergewöhnlich“, ist sich der diplomierte Weinkenner sicher.</p> <p><strong>Rakesh, was fasziniert Sie am Wein?</strong></p> <p>Jeder Wein ist eine <strong>lebendige Zeitkapsel</strong>, die sich zu uns auf Reisen begibt. Sie trägt den Geschmack, die Geschichte, die Kultur und den Glauben einer Region in sich. Doch im Gegensatz zu religiösen Geistern, bleibt ein Wein in Bewegung. Er entwickelt sich. Wird im besten Fall immer spannender.</p> <p>Dabei beginnt die richtige Freude erst, wenn man selbst auf einem gewissen <strong>Verständnisniveau</strong> ist und der eigene Gaumen die Sprache des Weins verstehen kann.</p> <p>Erst wenn man seine Sinne dafür geschult hat, kann man auch die grosse Handwerkskunst des Winzers schmecken. Wein ist somit ein sehr persönliches und sinnliches <strong>Geschenk</strong> von jemandem. Alles was man machen muss, ist dem Wein zuhören und ihn lesen!</p> <p><strong>Welche Weine lieben Sie?</strong></p> <p>Ich persönlich mag verschiedene Weinstilistiken, was es sehr schwer macht, einen bestimmten Favoriten zu haben. Ich liebe Weissweine aus Österreich und Rotweine aus von der Côte-Rôtie in Frankreich ebenso wie <a href="//magazin.wein.com/lexikon-eintrag/chenin-blanc/" target="_blank" rel="noopener"><em>Chenin Blancs</em></a> aus Südafrika und <a href="//magazin.wein.com/lexikon-eintrag/syrah/" target="_blank" rel="noopener"><em>Shiraz</em></a> aus dem Barossa Valley in Australien.</p> <p><strong>Jenseits der Rebsorten. Was ist für Sie persönlich ein guter Wein?</strong></p> <p>Er muss gut ausbalanciert sein. Er muss das Terroir, in dem er gewachsen ist, wiederspiegeln. Und letztlich muss er die Menschen glücklich machen. Sowohl den <strong>Winzer</strong>, der ihn durch ein ganzes Weinjahr und seine Reifezeit im Keller begleitet hat, als auch den <strong>Geniesser</strong>, dem er einen besonderen Moment schenken soll. Alles was man machen muss, ist dem Wein zuhören!</p> <p><strong>Ihre persönliche Top 5 aus dem Weinkeller des Conrad Maldives Rangali Island?</strong></p> <p><strong>1. Vieux Château Certan 1998</strong>. Ein grossartiger Bordeaux aus der Appellation Pomerol und eine unglaublich komplexe und elegante Cuvée aus den Rebsorten <em>Merlot</em>, <em>Cabernet Franc</em> und <em>Cabernet Sauvignon</em>.<br /> <strong>2. „Straw Wine“ Olerasay No. 1</strong> vom Weingut <strong>Mullineux</strong> aus dem Swartland/Südafrika. Ein Süsswein aus der Rebe Chenin Blanc, der im Solera-Verfahren (<em>Anm. d. Red.:</em> dem typischen Verfahren der Sherry-Gewinnung) hergestellt wird. Er lebt von hochreifer, exotischer Frucht und ist dennoch – dank seiner frischen Säure – sehr ausbalanciert.<br /> <strong>3. Philippe Gonet Blanc de Blanc NV</strong>. Unter den Champagnern ein wahrer Geheimtipp für mich. Knackig und mit einer wunderschönen Mineralität.<br /> <strong>4. Teusner Rightous ‚FG’ Shiraz 2012</strong>. Ein kraftvoller Wein aus dem Anbaugebiet Barossa/Australien, der ein unglaubliches Reifepotential hat.<br /> <strong>5. Gorgona Ansonica 2013</strong> vom Weingut <strong>Marchesi di Frescobaldi</strong> aus der Toskana. Ein fantastischer, duftender und erfrischender Weisswein aus alten Reben.</p> <p><strong>Nach welchen Kriterien suchen Sie die Weine für den Weinkeller des Resorts aus?</strong></p> <p>Jeder Wein ist eine Entdeckung. Der Findungsprozess ist nur unterschiedlich. Auf <strong>Reisen</strong> in Weinregionen oder auf <strong>Weinmessen</strong>. Durch <strong>Empfehlungen</strong>. Das übernehmen manche Weine schlicht selbst, da sie eine lange Qualitätsgeschichte haben.</p> <p>Und bei manchen Weinen ist es einfach ihr <strong>Geschmack</strong>. Der erste Schluck muss mich begeistern. Dabei ist der Preis kein Kriterium. Uns geht es ausschliesslich um Qualität!“</p> <p><strong>In welchen Anbauländern waren Sie schon unterwegs?</strong></p> <p>Oh, diese Liste ist deutlich kürzer als die meiner Traumziele. <em>(Er lacht.)</em> Ich war in Australien und in Frankreich. Dort habe ich die <em>Champagne</em>, das <em>Bordeaux</em> und die <em>Cognac-Region</em> besucht.</p> <p><strong>Also, wo möchten Sie den Spuren des Weins noch folgen?</strong></p> <p>In <strong>Österreich</strong> – ganz klar. Ich möchte unbedingt einmal in die Wachau und die Kulturlandschaft mit ihren Terrassenlagen sehen. Und <strong>Südafrika</strong>. Es soll ebenfalls ein wunderschönes Land – mit einer einmaligen Weinlandschaft – sein.</p> <p><strong>Die Flasche Ihres Lebens?</strong><strong> </strong></p> <p><em>Les Héritiers du Comte Lafon „Mâcon Chardannoy</em> – ein unglaublicher Wein von einem unglaublichen Winzer. Er macht weisse Burgunder in Mâcon. Dieser Wein ist so komplex. Es war einfach nur „wow“. Ich kann diesen Wein einfach nicht vergessen. Er hat sich für immer in meine <strong>Geschmackserinnerung</strong> gebrannt. Es war unglaublich – wie Liebe auf den ersten Schluck.</p> <p><strong>Ein Leben ohne Wein… </strong></p> <p>… wie ein Tag ohne Genuss.</p> <p><strong>Ein Leben ohne Genuss… </strong></p> <p>… wie ein Tag ohne guten Wein. <em>(Er lacht.)</em> So ist es einfach. Es ist irgendwie ein sinnloses Leben.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="//www.weinclub.ch/weisswein/" target="_blank" rel="noopener">Edle Weissweine aus aller Welt jetzt bei Weinclub.ch kaufen</a></p> <div class="content-article-text-widget"><iframe src="//www.weinclub.ch/wp-widget/?cat=4&utm_source=wein.com&utm_medium=wp-widget&utm_campaign=wein.com" width="630" height="245" frameborder="0" scrolling="no"></iframe></div> <p><strong>Ihr Lebensmotto?</strong></p> <p>Geniesse jeden Tag!</p> <p><strong><em>Weitere Informationen finden Sie <a href="//conradhotels3.hilton.com/en/hotels/maldives/conrad-maldives-rangali-island-MLEHICI/index.html" target="_blank" rel="noopener">hier</a>. </em></strong></p> <p><strong><a href="//www.weinclub.ch/magazin/artikel/alexander-koblinger-eine-unendliche-geschichte/" target="_blank" rel="noopener">Hier gelangen Sie zum 1. Teil unserer Sommelier-Reihe.</a></strong></p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/rakesh-shetty-wein-ist-eine-koestliche-zeitkapsel/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Weinkenner werden Teil 1 – Gute Weine finden</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/weinkenner-werden-teil-1-gute-weine-finden/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=weinkenner-werden-teil-1-gute-weine-finden</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/weinkenner-werden-teil-1-gute-weine-finden/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Tina Nickel]]></dc:creator> <pubDate>Mon, 12 Jun 2017 16:36:33 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Weinschule]]></category> <category><![CDATA[Ratgeber]]></category> <category><![CDATA[Verkostung]]></category> <category><![CDATA[Wein]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <category><![CDATA[Weinwissen]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=101362</guid> <description><![CDATA[Wer sich mit Wein auskennt, geniesst nicht nur Ehrfurcht von anderen – vor allem bereitet er sich selbst viel Genuss. Teil eins von vier unserer Serie um Ihren Weg zum Weinkenner.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Wer sich mit Wein auskennt, geniesst nicht nur Ehrfurcht von anderen – vor allem bereitet er sich selbst viel Genuss. Um Weinkenner zu werden, muss man zuerst einmal wissen, wo es die guten Weine gibt.</strong></p> <p>Was denken Sie: Was macht einen Weinkenner aus? Weiss er Bescheid über alle Anbaugebiete dieser Welt, kann er auch noch die hintergründigsten Aromen herausschmecken und benennen? Hat er nur sündhaft teure Top-Gewächse der edelsten Weingüter im Keller?</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/weisswein/" target="_blank">Weisswein in grosser Vielfalt jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <p>Die Bandbreite von Weinkennern ist gross: Die einen kennen sich mit den grossen Namen der Weinwelt aus. Unter ihnen findet man auch diejenigen, die sich besonders rare und gefragte Topweine als <strong>Geldanlage</strong> in die Keller legen. Oder aber solche, denen es weniger auf <strong>Geschmack</strong> als auf die Berühmtheit des Weingutes ankommt – man nennt sie auch hämisch „Etikettentrinker.“</p> <p>Andere haben sich in ihr <strong>Lieblingsland</strong> oder ihre <strong>Lieblingsregion</strong> tief hineingetrunken, kennen jedes noch so kleine Weingut dort und sind mit jedem örtlichen Winzer per Du. Dann gibt es die geschulten Edelzungen, die jeden Wein bis in den Nachhall in seine <strong>geschmacklichen Einzelteile</strong> zerlegen können. Viele von ihnen haben eine Ausbildung als Weinakademiker oder Sommelier absolviert. Oder einfach nur sehr, sehr viel geübt.</p> <p>Langes Üben klingt nicht nach <strong>Spass</strong>? Kann es aber sein! Schliesslich geht es um eine der schönsten Nebensachen der Welt: Wein trinken.</p> <p>Wer gerne in die Welt der schönen Weine eintauchen will, fängt am besten mit einer wichtigen Frage an: Wo bekommt man die richtig guten Tropfen überhaupt her?</p> <h3>Tipp 1: Mal woanders als im Supermarkt kaufen</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2017/05/artikel-485-retina-intext1-600x900.jpg" alt="Besuchen Sie verschiedene Weingüter" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Besuchen Sie verschiedene Weingüter</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright iStockphoto Pgiam</div> </div> <p>Fast drei Viertel aller Weine werden in Deutschland im <strong>Supermarkt</strong> oder <strong>Discounter</strong> gekauft – und auch in den meisten anderen Ländern sieht es nicht deutlich anders aus. Zwar haben immer mehr Supermärkte auch eine Premiumwein-Abteilung, der Grossteil der Weine im Handel sind aber für den alltäglichen und auch möglichst baldigen Konsum gemacht.</p> <p>Und obwohl hier die grossen Mengen über die Ladentheken gehen, zeigt das <strong>Sortiment</strong> doch nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was in der Welt der Weine alles zu haben ist. Da bietet es sich an, stattdessen auch einmal eine <strong>Weinhandlung</strong> zu besuchen. Hier gibt es schöne Entdeckungen zu machen, und bei Bedarf auch noch <strong>fachkundige Beratung</strong>.</p> <p>Doch die Zahl der Weinfachgeschäfte schrumpft jedes Jahr. An ihre Stelle treten mehr und mehr <strong>Online-Weinhändler</strong>, die sich aufgrund ihrer Reichweite auch ein vielfältigeres Sortiment als so mancher kleine Laden leisten können. In der Regel bieten sie neben Weinbeschreibungen auch Suchfunktionen an, mit denen man z. B. gezielt nach Weinen aus einer bestimmten Region oder einen bestimmten Weinstil suchen kann.</p> <h3>Tipp 2: Weinprobe beim Winzer buchen</h3> <p>Wer in der Nähe eines <strong>Weinbaugebietes</strong> wohnt, hat eigentlich keine Ausrede dafür, ein oder mehrere Weingüter zu besuchen und dort eine <strong>Weinprobe</strong> zu buchen. Zur Verkostung mit kundigen Beschreibungen vom Winzer selbst bekommt man meist auch noch eine Kellerführung dazu und lernt dabei etwas über den Anbau und die Herstellung.</p> <p>Wer davor Wein hauptsächlich im Supermarkt gekauft hat, wird überrascht sein, wie gross die <strong>Unterschiede</strong> allein zwischen verschiedenen Weinen eines einzelnen Weingutes sein können. Und wenn man schon einmal da ist, sollte man sich vor allem auch auf die hochklassigeren Weine einlassen – auch wenn man natürlich vom Winzer direkt auch einen guten Schoppenwein aus der Literflasche bekommt. Aber allein dafür ist man nicht den Weg zum Weingut angetreten.</p> <h3>Tipp 3: Urlaub in Weinregionen machen</h3> <p>Wer nicht das Glück hat, Weingüter direkt vor der Haustür vorzufinden, kann sich bei der nächsten <strong>Urlaubsplanung</strong> an den Weinregionen im In- und Ausland orientieren. Denn der <strong>Weintourismus</strong> boomt allerorten. Vielleicht fängt man mit einem nicht so weit entfernten Ziel im Inland an.</p> <p>Und wenn man daran Gefallen gefunden hat, geht die nächste Reise vielleicht auch einmal etwas weiter weg. Denn in fast jedem Anbaugebiet finden sich Angebote für <strong>Gästezimmer</strong> im Weingut, Weintouren durch die Region und Jahres-Kalender mit Wein-Events.</p> <h3>Tipp 4: Auch mal mehr als 5 Euro pro Flasche ausgeben</h3> <p>Für viele Weinkäufer spielt der <strong>Preis</strong> eine tragende Rolle – der Grossteil der in Deutschland verkauften Flaschen kostet weniger als fünf Euro – die meisten sogar deutlich weniger. Wer sich aber vorgenommen hat, die Weinwelt zu erkunden, sollte sich nicht davor scheuen, auch einmal etwas tiefer in die Tasche zu greifen.</p> <p>Das soll natürlich nun kein Aufruf dazu sein, nur noch Château-Weine ab 200 Euro aufwärts zu kaufen. Aber wer sich zuerst einmal Schritt für Schritt an das <strong>Preis-Segment</strong> bis 10 Euro und dann vielleicht bis 20 Euro herantastet, wird auch sicher schon einen gewaltigen Unterschied feststellen. Oder, um auf eine der Eingangsfragen zurück zu kommen: Selbst die Profis trinken nicht nur <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/premier-cru/" target="_blank">Premier Cru</a> und Grosses Gewächs.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/rotwein/" target="_blank">Die besten Rotweine aus aller Welt jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <div class="content-article-text-widget"><iframe loading="lazy" src="http://www.weinclub.com/wp-widget/?cat=3&utm_source=wein.com&utm_medium=wp-widget&utm_campaign=wein.com" width="630" height="245" frameborder="0" scrolling="no"></iframe></div> <p>Und um eine andere Frage vorweg zu nehmen: Ist Wein grundsätzlich besser, je teurer er ist? Nein, der Preis alleine kann natürlich nicht Auskunft über die Güte geben oder gar darüber, ob er dem Käufer besser schmecken wird als ein günstigerer Wein. Sicher ist nur: Für 2,99 Euro bekommt man eher keinen <strong>aussergewöhnlichen</strong> Wein.</p> <p><em>Die Serie „Wie wird man Weinkenner?“ umfasst vier Teile.</em><br /> <em> Es folgen:</em><br /> <em> Teil 2: Wie man verkostet</em><br /> <em> Teil 3: Welches Zubehör sinnvoll ist</em><br /> <em> Teil 4: Wie man Neuentdeckungen macht</em></p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/weinkenner-werden-teil-1-gute-weine-finden/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Symphonie der Sinne – Wine & Dine am Kap</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/symphonie-der-sinne-wine-dine-kap/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=symphonie-der-sinne-wine-dine-kap</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/symphonie-der-sinne-wine-dine-kap/#comments</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Tue, 30 May 2017 07:00:01 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Wein unterwegs]]></category> <category><![CDATA[Kapstadt]]></category> <category><![CDATA[Reisetipps]]></category> <category><![CDATA[Südafrika]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <category><![CDATA[Wine & Dine]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=2278</guid> <description><![CDATA[Dass gutes Essen und guter Wein eine untrennbare Symbiose eingehen, ist eine Tatsache, die am südafrikanischen Western Cape gelebt wird. Entdecken Sie die Hotspots.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Dass gutes Essen und guter Wein eine untrennbare Symbiose eingehen, ist eine Tatsache, die am südafrikanischen Western Cape gelebt wird. Kein anderes Weinland ist so berühmt für seine Gourmetadressen. Entdecken Sie mit uns die besten Hotspots.</strong></p> <p><a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/stellenbosch/" target="“_blank“">Stellenbosch</a>, Franschhoek, Paarl, Hemel en Aarde Valley und Co. – die Weinregionen Südafrikas zählen zu den schönsten und beeindruckendsten der Welt. Herrliche weiss getünchte kapholländische Anwesen buhlen mit modern-architektonischen Meisterwerken um die optische Gunst der Besucher.</p> <p>Doch auch die weite wunderschöne Landschaft mit ihren beeindruckenden Bergen und malerischen Tälern, in deren Schoss so manches Weingut ruht, trägt ihren Teil dazu bei. Hier – zwischen dem 31. und 34. südlichen Breitengrad – lautet die goldene Regel längst: Wo Wein ist, ist auch Essen. Viele Weingüter haben ein eigenes Restaurant, in dem ausgezeichnete Küche serviert wird. (Mehr Infos und Tipps um kulinarische Highlights als Gutschein zu verschenken gibt es unter <a href="http://www.mydays.ch" target="_blank" rel="noopener">www.mydays.ch</a>)</p> <p>Das Geheimnis dabei: Nicht nur die südafrikanischen Weine bestechen durch ihr sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, auch die Gourmetadressen im Kap machen preislich, wie auch kreativ und abwechslungsreich Lust zum Geniessen. Wohl daher reisen Gourmets aus der ganzen Welt in die grünen Weinberge rund um die landschaftlichen Wahrzeichen am Kap der guten Hoffnung.</p> <h3>Stellenbosch – die Grande Dame</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/01/artikel-224-intext3-300x450.jpg" alt="Der Aussenbereich des Gourmetrestaurant Jordan" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Der Aussenbereich des Gourmetrestaurant Jordan</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>Die Weinbautradition in Stellenbosch geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Vielleicht scheint das historische Städtchen deswegen oft als Synonym des Weinbaus in Südafrika verwendet zu werden. Eingebettet zwischen markanten Bergzügen und fruchtbaren Tälern gibt es hier so manch schönes Fleckchen Erde, das zum Schwelgen einlädt.</p> <p>Der Ausblick, den man von der Terrasse des Restaurants <strong>Overture</strong> auf dem Weingut <strong>Hidden Valley</strong> (<a href="http://www.dineatoverture.co.za/index.html" target="“_blank“">www.dineatoverture.co.za/index.html</a>) geniesst, ist wahrlich atemberaubend. Doch auch das Können von <strong>Chefkoch Bertus Basson</strong> ist ein genussvoller Anreiz für einen Besuch. Gekonnt nimmt er die kulinarischen Erinnerungen an seine Kindheit und vereint bodenständige Produkte und Aromenpaare mit Finesse zu grossem Kino auf dem Teller.</p> <p>Tradition trifft hier auf Progression, klassische Geschmacksverbindungen auf junge südafrikanische Gourmet Cuisine – und Mann auch gern einmal auf seinen Grill. Denn Bertus Basson liebt das landestypische Braai (das südafrikanische Barbeque) und entlockt dem offenen Feuer so manch eindrucksvollen, gegrillten Menüpunkt.</p> <p>Unten im Tal – im Stellenbosch Valley – erwartet der gebürtige Schotte <strong>George Jardine</strong> seine Gäste im Gourmetrestaurant <strong>Jordan</strong> des gleichnamigen Weinguts (<a href="http://www.jordanwines.com/restaurant/" target="“_blank“">www.jordanwines.com/restaurant</a>). Bei schönem Wetter sitzt man am Weiher, kann die Ägyptischen Gänse beim Bad im Nass beobachten und den Blick über die atemberaubende Landschaft gleiten lassen.</p> <p>Apropos atemberaubend: Produkt fokusiert, mit Anspruch und grossem Respekt für die Entstehung und Herkunft seiner Zutaten, zaubert er in seiner offenen Küche exquisite Kreationen, die sowohl optisch als auch geschmacklich unvergesslich bleiben. Kein Wunder also, dass George Jardine seit Jahren zu den besten Köchen am Kap zählt. Das Tüpfelchen auf dem i sind die hervorragenden und preisgekrönten Weine des Weinguts, die das Essen begleiten.</p> <h3>Franschhoek – Feingeistiger Kleinod</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/01/artikel-224-intext2-300x450.jpg" alt="Chris Erasmus und sein Team vom Restaurant Foliage haben sichtlich Spass beim Anrichten" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Chris Erasmus und sein Team vom Restaurant Foliage haben sichtlich Spass beim Anrichten</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>Im „Nachbarort“ – dem ruhigen Franschhoek lädt <strong>Margot Janse</strong> ihre Gäste auf eine Expedition ins kulinarische Abenteuerland ein. Im Fine Dining-Restaurant <strong>The Tasting Room</strong> im Relais & Châteaux <strong>Le Quartier Français</strong> erlebt man kreative Gaumenfreuden. Ein geschmackvoller Querschnitt, der ihre europäischen Wurzeln erschmecken lässt, ihre Freude am Reisen widerspiegelt – und vor allem ihre Liebe zu ihrer Wahlheimat Südafrika.</p> <p>Sie liebt es zu experimentieren und dabei mit Texturen und Harmonien zu spielen. Doch immer mit dem Credo: „Ein Gericht muss eine klare Aussage sein. Wenn der Gast nicht versteht, was du dir dabei gedacht hast, hast du verloren“, sagt die gebürtige Holländerin, die vor über 20 Jahren ans Kap zog. Ihre „Aussagen“ auf dem Teller haben sie zu einer der besten Köchinnen des afrikanischen Kontinents gemacht.</p> <p>Zutaten aus dem Wald und von der Wiese. Ein Koch, der jeden Tag in aller Hergottsfrühe aufsteht, um in der Natur „einkaufen zu gehen“ und eine What’s App-Gruppe mit seinem Team gegründet hat, damit sie sich bezüglich der „Sammelplätze“ untereinander abstimmen können: Das sind die Parameter für ein Spitzenrestaurant am Kap?</p> <p>Ganz genau. Denn <strong>Chris Erasmus</strong> liebt es, die Gäste in seinem Restaurant <strong>Foliage</strong> (<a href="http://www.foliage.co.za" target="“_blank“">www.foliage.co.za</a>) – z. Dt. Laubwerk – mit aussergewöhnlichen Kreationen zu begeistern und dabei Altbekanntes neu zu interpretieren. Dass Farn einem Risotto oder Buchu (ein afrikanischen Rautengewächs) einem Dessert eine köstliche Note verleihen können, zeigt er sehr eindrucks- und geschmackvoll. Dass das ankommt, beweisen zum einen seine Auszeichnungen – und die lange Reservierungsliste. Denn die Plätze im neuen In-Restaurant Franschhoeks sind heiss begehrt.</p> <h3>Hemel en Aarde Valley – Wo der Himmel die Erde küsst</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/03/artikel-224-intext5-300x350.jpg" alt="Rickey Broekhoven - Senior Chef de Partie im Newton Johnson bei der Arbeit" width="300" height="350" /></div> <div class="imgblock-text">Rickey Broekhoven – Senior Chef de Partie im Newton Johnson bei der Arbeit</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>Hermanus – diesen Küstenort an der Garden Route kennen Touristen hauptsächlich wegen der weltweit aussergewöhnlichen Wal-Sichtungen. Doch hier gibt es eindeutig sehr viel mehr zu entdecken.</p> <p>Denn der Ort grenzt an das Hemel en Aarde Valley – einem der schönsten Weintäler am Kap. Hier gedeihen nicht nur exzellente <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/chardonnay/" target="“_blank“">Chardonnays</a> und <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/spaetburgunderpinot-noir/" target="“_blank“">Pinot Noirs</a>, sondern auch viele andere exzellente Geschmacksmomente.</p> <p>Im <strong>The Restaurant at Newton Johnson</strong> (<a href="http://www.newtonjohnson.com/dine/" target="“_blank“">www.newtonjohnson.com/dine</a>) zeigt <strong>Eric Bullpit</strong> seine junge, technisch perfekte und aromenstarke Gourmetküche, mit der er in diesem Jahr unter die 10 besten Restaurants Südafrikas gewählt wurde.</p> <p>Tricks, Schäumchen und Schnickschnack lässt er gänzlich aussen vor und präsentiert – mit Blick auf die Weinberge und den Ozean – eine schlichte und leichte „Landküche“ auf höchstem Niveau.</p> <h3>Stanford – Junge Weinregion mit grosser Zukunft</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/01/artikel-224-intext1-300x400.jpg" alt="Jürgen und Susanne Schneider vom Weingut Springfontein" width="300" height="400" /></div> <div class="imgblock-text">Jürgen und Susanne Schneider vom Weingut Springfontein</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Jelena Moro Fotografie</div> </div> <p>Ausgewandert und angekommen. Das sind <strong>Susanne und Jürgen Schneider</strong>. Der ehemalige deutsche Sternekoch (Strahlenberger Hof, Schriesheim) und seine Frau packten 2013 die Koffer. Ihr Ziel: Das Weingut <strong>Springfontein</strong> in Standford. Seit Jahren waren sie Teilhaber des ersten Weinguts, das in dieser Region Reben schlug. Immer wieder besuchten sie das Land und verliebten sich von mal zu mal mehr.</p> <p>Im Lauf der Jahre reifte der Wunsch auf ein neues Abenteuer – und Feinschmecker danken ihnen heute dafür. Denn mit <strong>Springfontein Eats</strong> (<a href="http://www.springfontein.co.za/content/springfontein-eats)" target="“_blank“">www.springfontein.co.za/content/springfontein-eats</a> ist ihnen etwas ganz besonderes gelungen: Jürgen Schneider verbindet in seinem „neuen“ Küchenstil die Perfektion der deutschen Sterneküche und den Anspruch an sich und die Qualität seiner Produkte mit südafrikanischen Aromen und Zutaten.</p> <p>So entsteht eine einmalige Kap Cuisine, die man im liebevoll gestalteten Restaurant im edlen Bistrostil geniessen darf. Dazu trinkt man die Weine des eigenen Weinguts, für die sich <strong>Tariro Masayiti</strong> – einer der kreativsten und besten Winemaker des Landes – verantwortlich zeigt. Ja, Jürgen und Susanne Schneider sind ausgewandert – und im Paradies angekommen.</p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/symphonie-der-sinne-wine-dine-kap/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>2</slash:comments> </item> <item> <title>Georgien Kultur- und Gourmetweinreise</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/georgien-kultur-und-gourmetweinreise/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=georgien-kultur-und-gourmetweinreise</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/georgien-kultur-und-gourmetweinreise/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Mon, 06 Mar 2017 10:35:00 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Rund um Wein]]></category> <category><![CDATA[Georgien]]></category> <category><![CDATA[Reise]]></category> <category><![CDATA[Weinanbau]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=99861</guid> <description><![CDATA[Der Fernsehsender CNN führte vor einem Jahr „nine reasons“ auf, „why people need to visit Georgia“ und bezeichnet Georgien als „one of Europe’s hottest new destinations“. ]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Der Fernsehsender CNN führte vor einem Jahr „nine reasons“ auf, „why people need to visit Georgia“ und bezeichnet Georgien als „one of Europe’s hottest new destinations“. Georgien ist in der Tat ein ganz faszinierendes Reiseziel.</strong></p> <p><em>Von Armin H. Müller</em></p> <p>Um dieses, für viele Europäer unbekannte und äusserst interessante Land, seine Kultur, seine Weine und seine Winzer kennenzulernen, entführt der Diplom Sommelier <strong>Armin H. Müller</strong> seine Gäste von <strong>Dienstag 10. Oktober</strong> bis <strong>Montag 16. Oktober 2017</strong> auf diese Gourmet Kultur- und Weinreise mitten ins Zentrum der schönsten Weinanbaugebiete Georgiens.</p> <p>Das Land Georgien gilt als <em>„Wiege des Weines“</em> mit einer Weinbau-Tradition, die über 8.000 Jahre zurückreicht. Bei Ausgrabungen in Imiri in Georgien haben Archäologen Zeugnisse dieser antiken Weinkultur gefunden. Vor 8.000 Jahren, während der Jungsteinzeit, gab es hier drei Siedlungen, in denen unter anderem Wein angebaut wurde. Somit ist Georgien das wahrscheinlich älteste Weinanbauland der Welt. Von den 4.000 Rebsorten weltweit, stammen ungefähr 530 aus Georgien.</p> <p>Natürlich gibt es in Georgien auch die im Holzfass oder im Stahltank ausgebauten Weine, traditionell aber wird der Wein in Ton-Amphoren hergestellt. Meistens sind diese Ton-Amphoren – in Georgien <em>Qwewris</em> genannt – mit Stein und Lehm verschlossen. Dann gärt in ihnen der Naturwein, heute genauso wie vor Tausenden von Jahren. Er gewinnt in der kühlenden Erde seinen eigenen, natürlichen Geschmack, der wenig mit einem im Edelstahltank ausgebauten Wein gemeinsam hat.</p> <p>Die alte Tradition der <strong>Qwewri-Weinherstellung</strong> in Georgien wird seit 2013 von der UNESCO als sehr bedeutendes immaterielles Kulturerbe anerkannt. Seit diesem Zeitpunkt ist das weltweite Interesse für Georgien erwacht. Spätestens seit die Weinjournalistin <strong>Alice Feiring</strong> vor einem Jahr in einer <em>„Forbes“</em>-Liste georgische Weine auf die TOP 10 Liste setze, ist die Aufmerksamkeit für das kleine Land östlich des Schwarzen Meeres, stark gestiegen.</p> <p>Trotzdem ist Georgien bei vielen Europäern immer noch weitgehend unbekannt. Das ist verständlich, denn ohne Georgisch oder Russisch kann der Individual-Tourist dieses Land kaum bereisen. Ausserhalb von Tbilissi wird kaum Englisch gesprochen. Georgien lockt mit spannenden, autochthonen Weinen (Holz, Stahl und Naturweinen aus der Amphore) und, und, und… mit einer beispiellosen Gastfreundlichkeit.</p> <p>Mit Freunden ausgiebig zu feiern und an einer langen Tafel zu speisen, ist ein wichtiger Bestandteil der georgischen Tradition. Sie geniessen während dieser Reise die georgische Küche, die einen wohlverdienten Platz auf dem kulinarischen Olymp einnimmt. Sie erhalten während der sogenannten <em>„Supra“</em> eine Einführung in die georgischen Tischsitten, die vom <em>Tamada</em> (Toastmaster) mit vielen emotionalen Trinksprüchen begleitet wird.</p> <p>Diese Reise ist gleichzeitig auch eine Kulturreise, denn an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien entdecken Sie so einige alte Kirchen, Klöster und Burgen und erleben zwischen dem Kleinen und dem Grossen Kaukasus atemberaubenden Landschaften. Während dieser Reise übernachten Sie immer in guten 4* Hotels. Herrn Müllers Reise richtet sich an Weinliebhaber und Sommeliers, Hoteliers, Service-Fachkräfte oder Weinverkäufer.</p> <p>Wir fragten Herrn Müller, ob jemand, der nicht Sommelier ist und sich noch nicht so gut mit Wein auskennt, auf dieser Reise nicht überfordert ist, wenn auch „Profis“ mit dabei sind. Seine Antwort: „Nein, auch ein „Wein-Laie“ wird sehr davon profitieren. Die Gebiete und die Weine werden erklärt, d.h. der Gast kommt fast spielerisch zu einem guten Weinwissen und wird bestimmt genauso begeistert sein, wie alle anderen Teilnehmer bisher.“</p> <p>Von Dienstag, 10. Oktober bis Montag, 16. Oktober 2017 reist die Gruppe ab <strong>Zürich/Berlin/Hamburg/Frankfurt/München</strong> mit dem Flugzeug nach <strong>Tiflis</strong>. Nach dem Erkunden der Hauptstadt, werden Sie in den darauffolgenden Tagen bis zum Montag, 16.Oktober 2017 die Weinregion Kachetien und den Kaukasus via Reisebus kennen lernen und mit vielen unvergesslichen und bereichernden Eindrücken wieder nach Hause zurückkehren.</p> <p><strong>Die Teilnehmer-Anzahl ist auf maximal 20 Personen beschränkt. Gäste, die sich bei der Anmeldung auf „selection“ oder www.wein.com beziehen, bekommen einen Sonderrabatt von € 100 eingeräumt.</strong></p> <p>Alle Details zur Weinreise finden Sie unter <a href="http://gourmet-weinreisen.ch/georgien-oktober-2017.shtml" target="_blank"><em>www.gourmet-weinreisen.ch/georgien</em></a></p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/georgien-kultur-und-gourmetweinreise/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Diese Weinregionen Südafrikas sollten Sie kennen</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-weinregionen-suedafrikas-sollten-sie-kennen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=diese-weinregionen-suedafrikas-sollten-sie-kennen</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-weinregionen-suedafrikas-sollten-sie-kennen/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Tina Nickel]]></dc:creator> <pubDate>Tue, 18 Oct 2016 13:38:46 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Wein unterwegs]]></category> <category><![CDATA[Südafrika]]></category> <category><![CDATA[Tipp]]></category> <category><![CDATA[Weinregion]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=98205</guid> <description><![CDATA[Diese Weinregionen Südafrikas sollten Sie kennen. Weinanbau am Kap hat eine lange Tradition. Doch in manchen Regionen ist Wein erst seit Kurzem ein Kulturgut. ]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Weinanbau am Kap hat eine längere Tradition, als mancher denkt. Doch in manchen Regionen ist Wein erst seit Kurzem ein Kulturgut.</strong></p> <h3>Constantia – Wo alles begann</h3> <p>„Der Weinberg Kapstadts“ wird diese Region am <strong>Westkap</strong> auch genannt, denn alle neun Weingüter, die zu ihr gehören, sind höchstens 15 Kilometer von der Stadt entfernt. Eingerahmt wird sie von <strong>Tafelberg</strong> und <strong>Contantiaberg</strong> im Landesinneren und <strong>False Bay</strong> an der Küste. Sie gilt als die älteste Weinregion des Landes, denn schon seit <strong>1685</strong> wird hier Weinbau betrieben.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/rotwein/suedafrika/" target="_blank">Ausgewählte Rotweine aus Südafrika jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <p>Wegen der kühlen Brise, die vom Atlantik her weht, gilt sie als <strong>Cool-Climate-Region</strong>. Ein Grossteil der Weingüter sind <strong>Paradebeispiele</strong> für kapholländische Architektur: weiss getünchte Häuser ohne Schornsteine, dafür mit schmucken Zwerchgiebeln und Reetdächern. Viele von ihnen stehen unter Denkmalschutz.</p> <p>Die ersten Weinreben in die Region brachte <strong>Jan van Riebeeck</strong>, der Begründer der Kapkolonie. Der erste Gouverneur der Kolonie, <strong>Simon van der Stel</strong>, gründete ein Weingut mit dem Namen <strong>Constantia</strong>, das nach seinem Tod in drei Güter aufgeteilt wurde. Zwei von ihnen bestehen bis heute: Klein Constantia und Groot Constantia.</p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2016/10/artikel-427-retina-intext1-600x900.jpg" alt="Weinlandschaft in der Region um Kapstadt" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Weinlandschaft in der Region um Kapstadt</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Lourensford Estate</div> </div> <p>Das Weingut <strong>Groot Constantia</strong> ist ein nationales Denkmal. Nachdem es 1925 schon einmal von einem Feuer zerstört worden war, war es lange in staatlichem Besitz. 1993 wurde die <strong>Eigentümerschaft</strong> in ein eigens dafür gegründetes, privatwirtschaftliches Unternehmen ausgelagert.</p> <p>Hier wird ein typisch südafrikanischer Weinstil gepfelgt: Fruchtbetont und frisch die Weissweine von <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/sauvignon-blanc/" target="_blank"><em>Sauvignon Blanc</em></a> und <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/chardonnay/" target="_blank"><em>Chardonnay</em></a>, gehaltvoll, komplex und erdig die Rotweine. Auch ein reinsortiger <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/pinotage/" target="_blank"><em>Pinotage</em></a>, die Vorzeige-Rebsorte Südafrikas, wird hier produziert.</p> <p><strong>Klein Constantia</strong> gehört seit 2011 einer Gruppe von <strong>Investoren</strong>, unter ihnen <strong>Bruno Prats</strong>, ehemaliger Miteigentümer des Bordeaux-Châteaus Cos d’Estournel und <strong>Hubert de Boüard</strong>, weltweit gefragter Önologe und Inhaber des Château La Fleur St. George im Pomerol.</p> <p>In der Spitze der Weinrange, den <strong>Estate Wines</strong>, wird bei Klein Constantia der Fokus, der kühlen Klimas wegen, auf weisse Sorten gelegt: <em>Sauvignon Blanc</em>, <em>Chardonnay</em> und auch <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/riesling/" target="_blank"><em>Riesling</em></a>.</p> <p>Der frische Metis Sauvingon Blanc etwa orientiert sich am minimalistischen Stil von Sancerre, bringt aber gleichzeitig die Mineralik des Constantia-Bodens zur Geltung.</p> <p>Eine echte Boutique-Winery wiederum ist <strong>Constantia Glen</strong>. Obwohl 29 Hektar bestockte Rebfläche zu dem Weingut gehören, produziert es gerade einmal 100.000 Flaschen pro Jahr – und auch nur vier Weine. Inhaber der Farm ist <strong>Dr. Alexander Waibel</strong>, dessen Grossvater das Gut in den 1950er Jahren kaufte. Wein wird hier aber erst wieder seit den 1990er Jahren angebaut – der erste Jahrgang auf dem Markt war der 2005er.</p> <p>Top-Gewächs des Hauses ist der konzentrierte <strong>Bordeaux Blend Constantia Five</strong>. Sein kleiner Bruder, der Constantia Three, ist etwas leichter und zugänglicher. „Wir streben nach reifen Aromen, aber gleichzeitig auch nach Mineralität und dem kühlen Einfluss“, erklärt Winemaker Justin van Wyk. „Eine souveräne Säure verleiht den Weinen dazu Finesse und Alterungspotenzial.“ Dafür wird auch ausschliesslich mit der <strong>Hand</strong> gelesen und die Trauben vor der Pressung streng selektioniert.</p> <h3>Franschhoek – Paradies für Gourmets</h3> <p>Der Name lässt schon vermuten, welche Einwanderer diese Gegend am Westkap besonders prägten. Um das Jahr 1700 herum liessen sich hier aus Frankreich ausgewanderte <strong>Hugenotten</strong> nieder. Schon damals waren unter ihnen mehrere Winzer. Aber nicht nur die Weinkultur ist hier französisch geprägt, sondern vor allem auch die Küche.</p> <p>Das Stadtbild der 16.000-Einwohner-Stadt <strong>Franschhoek</strong> ist geprägt von französischen Restaurants und Bistros, und auch in mehreren der gut zwei Dutzend Weingüter, die zu der Appellation zählen, wird in der angeschlossenen Gastronomie französisch geprägte Küche zum Wein gereicht.</p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2016/10/artikel-427-retina-intext2-600x900.jpg" alt="Weinreben in der Region Stellenbosch" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Weinreben in der Region Stellenbosch</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Thinkstock</div> </div> <p>Der Weintourismus, der für ganz Südafrika eine grosse Rolle spielt, ist auch hier sehr ausgeprägt: Auf der <strong>Franschhoek Wine and Food Route</strong> lassen sich Tastings verbinden, eine Wine Tram lädt zum Auf- und Abspringen ein.</p> <p>Wenige Kilometer von der Stadt entfernt liegt z.B. das Weingut <strong>La Motte</strong>. Benannt wurde es von <strong>Pierre Joubert</strong>, der 1709 aus der Provence hierher kam, nach seinem Heimatort La Motte d’Aigues. 1970 kaufte es der südafrikansiche Industrielle <strong>Anton Rupert</strong>. Die heutige Inhaberin, seine Tochter <strong>Hanneli Rupert-Koegelenberg</strong>, ist in ihrer Heimat auch eine bekannte Mezzosopranistin.</p> <p>Zwei Häuser, der Weinkeller und eine Wassermühle auf dem Gelände des Weingutes sind als <strong>nationale Denkmäler</strong> ausgezeichnet. Mit seinem Rosengarten beteiligt sich das Weingut am jährlich stattfindenden <strong>Franschhoek Open Gardens Festival</strong> im Oktober.</p> <p>Der Flagschiff-Wein von La Motte ist der <strong>Millenium</strong>, ein tiefroter, fruchtig-würziger Blend aus <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/merlot/" target="_blank"><em>Merlot</em></a>, <em>Cabernet Sauvignon</em>, <em>Cabernet Franc</em> und <em>Petit Verdot</em>, die 18 Monate in französischen Eichenfässern reift. Die Blends der Pierneef-Collection sind inspiriert vom Stil der Rhône.</p> <p>Mit einer aussergewöhnlichen Methode im Weinberg arbeitet das Weingut <strong>Solms Delta</strong>. Haben die Trauben eine bestimmte Reife erreicht, werden ihre Stiele abgeklemmt. Das kappt die Wasserzufuhr – die Beeren reifen aber trotzdem weiter. Durch diese Methode, <strong>Desiccation</strong> genannt, konzentrieren sich die Aromen besonders. Mit diesen Trauben werden die Weine der <strong>Wijn de Caab-</strong> und der <strong>Hegewisch-Range</strong> gemacht.</p> <p>Abgeschaut hat sich Inhaber <strong>Mark Solms</strong> diese Methode aus Norditalien, wo schwere konzentrierte Weine wie Amarone und Recioto damit hergestellt werden. Bei den Rebsorten schwört aber auch er auf klassische Rhône-Gewächse: <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/syrah/" target="_blank"><em>Shiraz</em> </a>, <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/grenache/" target="_blank"><em>Grenache</em> </a>, <em>Viognier</em>, <em>Mourvèdre</em>. Das Weingut in Familienbesitz hatte lange brach gelegen. Mit seiner Wiederbelebung erfüllte sich Mark Solms, der eigentlich Professor für Neuropsychologie an der Cape Town University ist, einen persönlichen Traum.</p> <h3>Swartland – Die Neueinsteiger</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2016/10/artikel-427-retina-intext3-600x900.jpg" alt="Weinreben in warmer trockener Region Südafrikas" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Weinreben in warmer trockener Region Südafrikas</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Thinkstock</div> </div> <p>Das „Schwarze Land“ ist eine der jüngsten Anbauregionen in Südafrika. Noch vor 20 Jahren war die Region von Weizenanbau und Viehzucht geprägt. Doch dann liessen sich immer mehr Weinproduzenten und versuchten sich an einem ganz neuen, eigenen <strong>„Swartland-Style“</strong>. Zunächst wurden aus der sehr warmen, trockenen Regionen besonders fruchtige Sauvignon Blancs bemerkt. Doch nur damit wollten sich die Weinmacher nicht zufriedengeben: Heute kommen von hier auch ganz bemerkenswerte <strong>Rhône-Blends</strong>.</p> <p>Als einer der Visionäre der Region gilt <strong>Eben Sadie</strong>. Er war der erste, der sich wieder der Tradition der <strong>Bushwine-Reben</strong> widmete – hier wachsen die Trauben nicht an Rebstöcken, sondern wachsen buschig an einem Stamm. Mittlerweile hat er dafür viele Nachahmer gefunden.</p> <p>Trotz Namensgleichheit nicht verwandt und nicht verschwägert mit ihm ist <strong>David Sadie</strong>, der mit seiner <strong>Frau Nadia</strong> seit 2010 das Weingut „David & Nadia“ führt. Sein erster Wein war der Chenin Blanc Aristargos, für den die Trauben von zwölf <strong>verschiedenen</strong> Parzellen und überwiegend von alten Buschreben kommen. Auch das ist typisch für das Swartland: Viele kleine, weit voneinander entfernte Parzellen.</p> <p>So wachsen sie in verschiedenen <strong>Mikroklimata</strong>, auf die die Rebsorten abgestimmt werden können – oder man kann damit Blends mit besonderer aromatischer Komplexität herstellen.</p> <p>Ein eigenes Weingut zu haben, ist derzeit unter Promis sehr angesagt. Der berühmteste (Mit-)Besitzer eines Weingutes im Swartland ist <strong>Franz Beckenbauer</strong>. Er ist der Kopf einer Investorengruppe, die 2013 das 80 Hektar-Weingut <strong>Lammershoek</strong> übernahmen.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/weisswein/suedafrika/" target="_blank">Erlesene Weissweine aus Südafrika jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <div class="content-article-text-widget"><iframe loading="lazy" src="http://www.weinclub.com/wp-widget/?cat=45&utm_source=wein.com&utm_medium=wp-widget&utm_campaign=wein.com" width="630" height="245" frameborder="0" scrolling="no"></iframe></div> <p>Die Weinberge werden teilweise biodynamisch und mit der wassersparenden <strong>Dry-Farming-Methode</strong> bewirtschaftet. Mit der Unterstützung von Winemaker Schalk Oppermann hat Beckenbauer sogar seinen eigenen Blend kreiert: Den <strong>Libero No 5</strong>.</p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-weinregionen-suedafrikas-sollten-sie-kennen/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Diese spanischen Regionen sollten Sie kennen</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-spanischen-regionen-sollten-sie-kennen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=diese-spanischen-regionen-sollten-sie-kennen</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-spanischen-regionen-sollten-sie-kennen/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Tina Nickel]]></dc:creator> <pubDate>Tue, 27 Sep 2016 10:15:01 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Wein unterwegs]]></category> <category><![CDATA[Spanien]]></category> <category><![CDATA[Tipp]]></category> <category><![CDATA[Weinregion]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=98038</guid> <description><![CDATA[Spanien ist dafür bekannt, viel Wein fürs Geld zu bieten. Doch woher kommen die Top-Rotweine – und die beliebtesten Weissen? Diese drei Regionen sollten Sie kennen. ]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Spanien ist dafür bekannt, viel Wein fürs Geld zu bieten. Doch woher kommen die Top-Rotweine – und die beliebtesten Weissen?</strong></p> <h3>Rioja – Wiege des Tempranillo</h3> <p>Elegante und reifefähige <strong>Rotweine</strong>, überwiegend der Rebsorte <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/tempranillo/ " target="_blank"><em>Tempranillo</em></a>, haben dieses Anbaugebiet in <strong>Nordspanien</strong> berühmt gemacht. In den vergangenen Jahren hat auch die Produktion von saftig-frischen <strong>Weissen</strong> zugenommen, meist von den Sorten <em>Viura</em>, <em>Malvasía</em> oder <em>Garnacha blanca</em>. Doch die roten Sorten machen nach wie vor rund 90 % der Produktion aus.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/rotwein/spanien/?region=193" target="_blank">Ausgewählte Rotweine aus der Region Rioja jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <p>Geprägt ist das Anbaugebiet vom <strong>Fluss Ebro</strong>, an dessen Ufern sich weite Teile erstrecken. Das Ebro-Tal gilt auch als die originäre Herkunft des Tempranillo. Wein von dieser Rebsorte geraten meist samtig-fruchtig und zeigen oft Aromen von Brombeere, Kirsche und Pflaume.</p> <p>Diese Roten werden hier immer trocken und im <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/barriqueausbau/ " target="_blank">Barrique</a> ausgebaut, was ihnen eine kräftige Tanninstruktur und vanillige Noten verleiht. Sie können, je nach Ausbauart, entweder schlank und feingliedrig, aber auch konzentriert und opulent geraten. Ein typischer Rioja ist aber meist kein reinsortiger Tempranillo, sondern wird mit anderen regionalen Rebsorten wie <em>Garnacha</em>, <em>Mazuelo</em> oder <em>Graciano</em> verschnitten.</p> <p><strong>International erfolgreichste Region</strong></p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2016/09/artikel-418-retina-intext1-600x900.jpg" alt="Weinberge in der spanischen Region Rioja" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Weinberge in der spanischen Region Rioja</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Thinkstock</div> </div> <p>Eine Sonderrolle nimmt Rioja bei den <strong>Qualitätsbezeichnungen</strong> für Wein ein. Die meisten Qualitätsweine sind in Spanien mit dem Herkunftsprädikat <strong>D.O.</strong> („Denominacion de Origen“) gekennzeichnet. In <strong>Rioja</strong> gibt es zusätzlich noch die Bezeichnung <strong>DOCa</strong> („Denominacion de Origen Calificada“), die es sonst nur noch in Priorat gibt. Sie regelt z. B. maximale Erträge und erlaubte Rebsorten besonders strikt.</p> <p>Zudem gibt es <strong>drei Qualitäten</strong> von Rotweinen: Ein <strong>Crianza</strong> aus Rioja ist mindestens ein Jahr im Fass und ein weiteres in der Flasche gereift. Er ist eher saftig und jugendlich im Geschmack. Eine <strong>Reserva</strong> reift mindestens ein Jahr im Fass und zwei weitere in der Flasche. Er zeichnet sich durch mehr Komplexität, konzentrierte Frucht und Würze aus.</p> <p>Die höchste Stufe ist die <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/gran-reserva/ " target="_blank"><strong>Gran Reserva</strong></a>. Sie reift mindestens zwei Jahre im Fass und drei Jahre in der Flasche und wird nur in den besten Jahrgängen hergestellt. Sie ist besonders körperreich, intensiv und seidig-aromatisch.</p> <p>Wenn auch nicht das grösste, so ist Rioja jedoch das international <strong>erfolgreichste</strong> Anbaugebiet Spaniens: Mehr als ein Drittel der Exporte von spanischen Qualitätsweinen stammt von hier – und die Weine dieser Region erzielen zudem den höchsten Durchschnittspreis. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Deutschland, USA und die Schweiz.</p> <h3>Ribera del Duero – Die edelsten Roten</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2016/09/artikel-418-retina-intext2-600x900.jpg" alt="Weinberge in der spanischen Region Ribera del Duero" width="300" height="450" /></div> <div class="imgblock-text">Weinberge in der spanischen Region Ribera del Duero</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Thinkstock</div> </div> <p>Um es kurz zu machen: Viele Rotweine aus der <strong>Ribera del Duero</strong> zählen zum Besten, was die Iberische Halbinsel zu bieten hat. Und dabei gibt es die D.O. erst seit 1982. Heute steht sie dank <strong>Spitzenweingütern</strong> wie <strong>Vega Sicilia</strong> und <strong>Pesquera</strong> ganz weit oben auf der Liste der Top-Denominationen der Welt.</p> <p>Das Magazin „Wine Enthusiast“ etwa krönte sie 2012 zur „Weinregion des Jahres“. Weinkritiker <strong>Robert Parker</strong> sagt den besten Jahrgängen der Gran Reservas Unico von Vega Sicilia eine <strong>Alterungsfähigkeit</strong> von 50 Jahren voraus. <strong>Alejandro Fernández</strong>, Gründer von Pesquera und Pionier der Region, gilt als einer der besten Tempranillo-Versteher überhaupt.</p> <p><strong>Sanfte Hügel – raues Klima</strong></p> <p>Das Klima der Ribera del Duero in der nördlichen Hochebene Kastiliens, unweit der Grenze zu Portugal, gilt als eher <strong>regenarm</strong>, mit <strong>trockenen Sommern</strong> und langen und <strong>harten Wintern</strong> sowie <strong>Temperaturschwankungen</strong> während der Jahreszeiten inmitten eines mediterranen Klimas. Die kargen Böden sind von verschiedensten Ablagerungen geprägt, von Ton und schlammigem Sand bis Kalkstein.</p> <p>Die Gebiete am Ufer des <strong>Flusses Duero</strong> (der in Portugal Douro heisst) haben nur sanfte Hügel, liegen aber auf bis zu 900 Metern Höhe. Von hier kommen harmonische, aber vor allem komplexe und extrem <strong>reifefähige Rotweine</strong>. Der Tempranillo, der auch in Ribera del Duero die wichtigste Rebsorte ist, heisst hier auch <em>Tinta del País</em> oder <em>Tinto Fino</em>.</p> <p>Die klassischen Rotweine von hier bestehen zu 75 % aus dieser Sorte, die z. B. mit <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/cabernet-sauvignon/ " target="_blank"><em>Cabernet Sauvignon</em></a>, <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/merlot/ " target="_blank"><em>Merlot</em></a>, <em>Garnacha Tinta</em> oder dem weissen <em>Albillo</em> verschnitten werden. Auch hier gelten die Qualitätsstufen Crianza, Reserva und Gran Reserva. Weissweine werden hier überhaupt nicht produziert – man weiss eben, was man kann: verdammt starke Rote.</p> <h3>Rueda – Der Weisswein-Star</h3> <p>Wenn es einen „place to be“ für Weisswein-Anbau in Spanien gibt, dann ist es die Region <strong>Rueda</strong>. Das ist spätestens klar, seit sich <strong>Francois Lurton</strong>, Spross der berühmten Bordeaux-Dynastie, zusammen mit dem Star-Önologen-Ehepaar <strong>Michel</strong> und <strong>Dany Rolland</strong> dorthin aufgemacht hat.</p> <p>Sie kauften dort einen Gutshof aus dem 17. Jahrhundert, in dem sie nun <em>Verdejo</em> von 35 Jahre alten Reben vinifizieren. „Es ist ein Verdejo, der alle Charakteristika eines grossen Weines besitzt: intensiv aromatisch mit Noten von Brioche und weissen Früchten, am Gaumen gehaltvoll und doch balanciert elegant“, schwärmt Lurton und vermutet, dass die limitierte Menge von 7000 Flaschen rasch vergriffen sein wird.</p> <p>Die D. O. Rueda wurde 1980 gegründet und damit ebenfalls recht junge Denomination im Norden Kastiliens. Hier herrscht ein ausgesprochen <strong>raues Klima</strong> – doch gerade das verleiht den Weissweinen der ihren Charakter. <strong>Winter</strong> und Frühling sind hier <strong>kalt</strong>, der <strong>Sommer kurz</strong>, <strong>heiss</strong> und <strong>niederschlagsarm</strong>. Die Weinberge haben nährstoffarme, durchlässige Böden, die aber reich an Kalzium sind. Die höchsten Weinberge stehen auf 950 Metern über dem Meeresspiegel.</p> <p><strong>Alle lieben Verdejo</strong></p> <p>Die Höhenlage sorgt für ausgeprägte <strong>Unterschiede</strong> zwischen Tag- und Nachttemperaturen von bis zu 25 Grad Celsius – was die Ausprägung der Aromen und die Säurewerte der Weine positiv beeinflusst.</p> <p>Das Zugpferd der D.O. Rueda ist die autochthone Rebsorte <em>Verdejo</em>, die 80% der Produktion ausmacht. Sie steht für feine Kräuterwürze, mineralische Noten und Aromen von grünem Apfel, Zitrusfrüchten, Stachelbeere, Kiwi bis hin zu Pfirsich und Maracuja. Die Weine sind sommerlich-frisch und intensiv und haben meist einen moderaten Alkoholgehalt. Kurz: gut trinkbar und vielfältig einsetzbar.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="https://www.weinclub.com/weisswein/spanien/" target="_blank">Die besten Weissweine aus Spanien jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <div class="content-article-text-widget"><iframe loading="lazy" src="http://www.weinclub.com/wp-widget/?cat=44&utm_source=wein.com&utm_medium=wp-widget&utm_campaign=wein.com" width="630" height="245" frameborder="0" scrolling="no"></iframe></div> <p>Weil das Anbaugebiet in den vergangenen Jahren international immer beliebter und bekannter wurde, gründen hier nicht nur weltgewandte Star-Winemaker, sondern auch immer mehr renommierte Weingüter aus anderen spanischen Regionen neue Produktionsstätten, z. B. <strong>Gonzalez Byass</strong>, <strong>Pagos del Rey</strong> oder <strong>Ramón Bilbao</strong>. Das zeigt: Weisswein aus Spanien ist auf dem Vormasch – und ganz vorne mitmarschiert der Verdejo aus Rueda.</p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/diese-spanischen-regionen-sollten-sie-kennen/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Christa van Chevallier – Die Tochter der Perlen</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/christa-van-chevallier-die-tochter-der-perlen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=christa-van-chevallier-die-tochter-der-perlen</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/christa-van-chevallier-die-tochter-der-perlen/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Tue, 02 Feb 2016 19:27:11 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Winzer & Weingüter]]></category> <category><![CDATA[Christa van Chevallier]]></category> <category><![CDATA[Schaumwein]]></category> <category><![CDATA[Südafrika]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <category><![CDATA[Weinwissen]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=2658</guid> <description><![CDATA[In Südafrika gilt das Swartland als eine Art „gelobtes Land“, in dem eine passionierte und extrovertierte Winzergeneration für staunendes und ehrfurchtsvolles Aufsehen sorgt.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>In der Weinszene Südafrikas gilt das Swartland derzeit als eine Art „<em>gelobtes Land</em>“, in dem eine neue, passionierte und durchaus etwas extrovertierte Winzergeneration für staunendes und ehrfurchtsvolles Aufsehen sorgt.</strong></p> <p>Ein Insidertipp unter diesen Stars der Weinszene am Kap ist <strong>Christa van Chevallier</strong>. Ihr Steckenpferd – untypisch für die Region – aussergewöhnliche Schaumweine.</p> <p>Sanft gewellte, weite Flächen, die von schützenden, majestätischen Hügelketten gesäumt werden – so erstreckt sich das <em>Swartland</em> etwa 100 Kilometer nordöstlich von Kapstadt entfernt. Zwischen Malmesbury im Süden, Darling im Westen, Piketberg im Norden und dem Riebeek Valley im Osten liegt eine Kornkammer, deren golden wiegende Felder das Landschaftsbild prägen.</p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/03/artikel-257-intext3-300x300.jpg" alt="Der ländliche Charme von Swartland" width="300" height="300" /></div> <div class="imgblock-text">Der ländliche Charme von Swartland</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>Es ist eine Region der Bauern, die Mischkultur betreiben, oft Schafe und Rinder züchten und Obstgärten und Olivenhaine pflegen. Kein geringerer als <strong>Jan van Riebeek</strong>, der Begründer Kapstadts, gab diesem fordernden, von der Sonne verwöhnten Stück Südafrikas seinen Namen: <em>Het Zwarte Land</em> – das Schwarze Land, dessen zahlreiche Renosterbüsche sich nach Regen schwarz verfärben und die magischen Weiten dunkel färben.</p> <p>Hier – im trockenen, warmen Klima, mit vielen heissen Sonnenstunden, sanften Winden vom Ozean und kaum Regen – gedeiht auch Wein. Und das von besonderer Güte. Dies ist zum einen dem sehr alten Rebbestand dieser Region zu verdanken, der aufgrund der Trockenheit meist als <em>bush vine</em> erzogen wird.</p> <p>Einst vor allem berühmt für seinen ausgezeichneten Portwein, sind es heute aber vor allem die passionierten Winzer, die gern jenseits des Mainstreams schwimmen, die das Swartland in den vergangenen Jahren zum Spotlight der südafrikanischen Weinszene gemacht haben.</p> <p>Namen wie <strong>Eben Sadie</strong>, <strong>Adi Badenhorst</strong> und <strong>Chris und Andrea Mullineux</strong> führen bei Kennern zu geradezu götzenhafter Heldenverehrung. Eine, die sich ebenfalls auf ihren ganz eigenen Weg gemacht hat, ist Christa van Chevallier.</p> <h3>Eine Frau geht ihren Weg</h3> <p>Weit hinaus führt die buckelige Strasse einen, wenn man sich auf den Weg nach <em>Paardeberg</em> auf ihre 110 Hektar grosse Farm mit dem weissgetünchten Haus macht. Kurz bekommt man das Gefühl im Nirgendwo zu landen.</p> <p>Doch spätestens beim herzlichen Lachen der Winzerin am Eingangstor zu ihrem Reich und dem aufgeregten Bellen von Hund Brutus weiss man: Der Weg hat sich mehr als gelohnt. „<em>Hier bin ich geboren und aufgewachsen</em>“, meint die 42-Jährige mit einer ausladenden Geste stolz. „<em>Das ist mein zu Hause.</em>“</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/" target="_blank">Mehr als 4.000 Weine aus aller Welt preiswert bei Weinclub.com</a></p> <p>Der Blick gleitet über die geschwungene Landschaft. Hier und da brechen Baumgruppen und Weinreben das Bild, ein paar Blumen haben sich durch das trockene Erdreich gekämpft. Wunderschön und doch spürt man schon jetzt im beginnenden Frühjahr die sengende Kraft der Sonne, die Mensch und Natur in dieser Region einiges abverlangt.</p> <p>Ob sie hier draussen so allein Angst hat? „<em>Aber nein</em>“, lacht sie. „<em>Ich habe doch einen Hund</em>“, ergänzt sie in perfektem Deutsch.</p> <h3>Über Umwege von Deutschland nach Südafrika</h3> <p>Christas Eltern stammen aus Deutschland. „<em>Meine Onkel gingen beide unabhängig voneinander mit den Schutztruppen nach Kriegsende nach Namibia. So kam es, dass meine Mutter ihren Onkel und mein Vater seinen besuchten.“</em></p> <p>“<em>Am Kap lernten die beiden sich kennen. Meine Mutter wollte gerade eine Weltreise beginnen – und scheiterte schon an der ersten Station</em>“, meint sie fröhlich grinsend. Zum Glück für Geniesser, denn sonst hätten die Beiden wohl nie eine Farm im Swartland gekauft.</p> <p>Neben ein paar Rindern ist es heute der Wein für den die Nuvedam Farm und das Weingut <strong>La Chevallerie</strong> stehen. „<em>Insgesamt sind 20 Hektar mit Reben bestockt. 19 mit Chenin Blanc und einer mit Pinotage.</em>“ Es sind alte Reben. „<em>Mein Vater pflanzte das alles vor vielen Jahren.</em>“</p> <p>Die jüngsten Rebstöcke sind bereits 32, die meisten allerdings über 40 Jahre alt. Lange Zeit verkaufte Christa die reifen Trauben lediglich an andere Winzer, die aus dem hervorragenden Traubengut nicht selten vielfach prämierte Weine kelterten. Doch 2009 wagte Christa den grossen Schritt und erfüllte sich ihren Traum. Den Traum von den eigenen Perlen im Weinglas.</p> <h3>Die Liebe zum perlenden Wein</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/03/artikel-257-intext2-300x400.jpg" alt="Christa van Chevallier liebt ihre perlenden Schaumweine" width="300" height="400" /></div> <div class="imgblock-text">Christa van Chevallier liebt ihre perlenden Schaumweine</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p><strong><em>Rückblick.</em></strong> Nach dem Abschluss der Schule in Südafrika ging Christa van Chevallier nach Deutschland. Bei einem Praktikum in <em>Weinsberg</em> entdeckte sie ihre Liebe zum Wein. Wenig später folgte das Studium an der <em>Hochschule Geisenheim</em> – Deutschlands führender Schule für Weinbau und Önologie –, das endgültig ihr Leben mit dem vergorenen Traubensaft verknüpfte.</p> <p>„<em>In dieser Zeit hatte ich zweimal die Gelegenheit bei der Sektherstellung dabei zu sein. Ich fand das grossartig.</em>“ Zum Studium zählte auch eine Forschungsarbeit, für deren Recherche sie nach Italien ging. Durch Zufall entdeckte sie in dieser Zeit die Perlen Italiens, den Prosecco.</p> <p>„<em>Die unbeschreibliche Zartheit der Aromen, die Komplexität im Geschmack und der nachhaltige Abgang am Gaumen des Prosecco von kleineren Produzenten fand ich erstaunlich.</em>“</p> <p>Mehr und mehr entwickelte sich bei ihr eine Leidenschaft „<em>… und eine Idee … die ich damals aber noch gar nicht greifen konnte</em>“, erinnert sich Christa. In den USA besuchte sie die dortigen Champagnerhäuser, ehe sie das Glück letztlich auch noch in ihr heimliches Paradies – die Champagne selbst – führte. „<em>Ich verliebte mich immer mehr in die ,Bubblys’</em>.“</p> <h3>Der Weg zum eigenen Schaumwein</h3> <p><em>Doch auch in der Heimat, in Südafrika, begegneten ihr die <em>Perlen</em>. Als sie 2001 für das Weingut <strong>Steenberg</strong> in Constantia arbeitete, begann man dort gerade mit der Sektproduktion. Christa war von Anfang an dabei.</em></p> <p>Während ihrer Zeit bei <strong>Kaapzicht</strong> lernte sie auf einem Tasting <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/chenin-blanc/" target="“_blank“">Chenin Blanc</a> als Schaumwein kennen. „<em>Irgendwie kommt es mir so vor, als seien all diese Momente und Stationen Puzzleteile, die sich nun zu einem Ganzen gefügt haben.</em>“</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/land/sudafrika/" target="_blank">Ausgesuchte Weine aus Südafrika preiswert bei Weinclub.com</a></p> <p>Denn 2006 standen Christa, ihre Mutter (die in Namibia lebt) und ihre Schwester (die in Johannesburg lebt) vor der Entscheidung, die Farm zu verkaufen oder sie auf gesunde Beine zu stellen.</p> <p>Dank <strong>Rosa Kruger</strong>, einer Koryphäe in Sachen alte Weinreben und Terroir, entwickelten sie einen Plan, die Buschweine, die der Vater vor seinem Tod gepflanzt hatte, zu nutzen. „<em>Rosa fand einfache Wege, die mit unserem knapp bemessenen Budget funktionierten und Erfolg zeigten.</em>“</p> <h3>Die Geburtsstunde ihrer „Tochter“</h3> <p>2009 behielt Christa dann zum ersten Mal einen Hektar Chenin Blanc Trauben für sich selbst und legte damit die Geburtsstunde von <strong>Filia</strong> – zu Latein Tochter – einem fokussierten Schaumwein, einem geadelten und nach der traditionellen Methode gereiften <strong>Kap Klassiek</strong>, der seinen grossen Brüdern aus der Champagne wahrlich Konkurrenz macht.</p> <p>Er vereint Eleganz, Mineralität und eine erfrischende Säure mit zarten Fruchtaromen nach knackigem grünen Apfel, feinen weissen Birnen und einem belebenden Hauch Zitronencreme. Die ersten beiden Jahrgänge 2011 und 2012 produzierte sie jeweils rund 500 Flaschen, 2013 waren es 1.200.</p> <p>Kleinstmengen. Perlende Schätze eben. „<em>Und sie stammen aus der Schatzkammer, die mein Vater mir hinterlassen hat</em>“, meint Christa ergriffen.</p> <h3>Mit Demut auf der Suche nach Neuem</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/03/artikel-257-intext1-300x350.jpg" alt="Die beiden Schaumweine aus dem Hause Chevallier - Filia und Circa Rosecco" width="300" height="350" /></div> <div class="imgblock-text">Die beiden Schaumweine aus dem Hause Chevallier – Filia und Circa Rosecco</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>Im vergangenen Jahr „gebar“ sie dann ihr zweites aussergewöhnliches Kind: den <strong>Circa Rosecco NV</strong>. Ein Rosé aus <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/pinotage/" target="“_blank“">Pinotage-Trauben</a>, der nach dem Prosecco-Verfahren hergestellt wird und mit seiner Frische, sprudelnden Lebensfreude und belebenden Fruchtigkeit begeistert und dabei gleichzeitig zeigt, dass er ein ernstzunehmender und auch trockener Schaumwein ist.</p> <p>Auf die Frage, warum sie hier im Swartland, in einer männerdominierten und so fordernden Weinregion ausgerechnet herrlich leichte Perlen in die Flasche zaubert, antwortet Christa schlicht: „<em>Weil es sonst keiner macht.</em>“</p> <p>Doch sie fügt hinzu. „<em>Das ist kein Spiel. Wenn du etwas anfängst, dann solltest du dir die Frage stellen, was unterscheidet dein Produkt von anderen – und wie machst du es besser?</em>“ Klar ist ihr auch: „<em>Das ist erst der Anfang. Ich habe jetzt nicht mit einem Mal die Antwort auf alle Fragen gefunden.</em>“</p> <p>“<em>Es ist wie ein Geheimnis, dass ich beginne mit Menschen zu teilen. Doch der Weinberg und mein Basiswein lehren mich jedes Jahr aufs neue Demut. Ich lerne immer wieder etwas dazu und bin auf einer Reise – gespannt, was noch so alles passieren wird</em>“, meint sie freudig erregt.</p> <p>„<em>Mein Motto ist <strong>Stick to the basics</strong>. Ich bin mir meiner Wurzeln immer bewusst, versuche soweit irgend möglich biodynamisch und im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Denn wenn du die Grundlagen beherrschst und es einfach hälst, dann hast du auch Erfolg. Und so versuche ich jedes Jahr aus meinem Weinberg mitzunehmen, was das Jahr mir gegeben hat.</em>“</p> <h3>Wein – und das wahre Leben</h3> <p>Ob es als Frau nicht schwer ist in der südafrikanischen Weinindustrie Fuss zu fassen? „<em>Es ist ja nicht so, dass die Industrie mich ausgesucht hat, sondern ich sie</em>“, meint sie clever und mit keckem Augenaufschlag.</p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2015/03/artikel-257-intext4-300x300.jpg" alt="Auf ihrer Farm wird Christa van Chevallier weiter dem Geheimnis der Schaumweine auf der Spur bleiben" width="300" height="350" /></div> <div class="imgblock-text">Auf ihrer Farm wird Christa van Chevallier weiter dem Geheimnis der Schaumweine auf der Spur bleiben</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Anja Hanke</div> </div> <p>„<em>Das ist wichtig zu wissen. Was mich durchaus stört ist, dass wir Frauen unseren Erfolg und unser Können jedes Jahr aufs Neue bestätigen müssen. Männer bleiben, einmal erreicht, einfach auf dem Zenit stehen.</em>“</p> <p>Doch dieses Wissen schreckt Christa van Chevallier nicht ab. Sie liebt ihre perlenden Weine. „<em>Wine is unforgiving</em>“, sagt sie. Eine stete Herausforderung. „<em>Einen Fehler trägst du immer mit. Du gehst jedes Jahr erneut auf Zehenspitzen, bist aufgeregt, verängstigt, hoffst und bangst, ziehst die ein oder andere Schraube nach – und bist überglücklich wenn am Ende alles gut in der Flasche ist.</em>“</p> <p>Wo sie sich in zehn Jahren sieht? „<em>Auf meiner Farm</em>“, lächelt sie und lässt den Blick über das besondere Fleckchen Erde schweifen. „<em>Ich hätte gern einen Gemüsegarten, ein kleines Gästehaus und noch ein paar Bubblys mehr. Und dann bewirte ich meine Gäste und koche für sie.</em>“</p> <p>“<em>Kochen ist wichtig … für den Wein. Das vergessen wir immer gern. Es geht nicht nur um den Inhalt der Flasche. Da ist viel mehr drum herum. Das Essen, die Musik, die Geselligkeit. Das ist das wahre Leben.</em>“ Und das schmeckt bei Christa van Chevallier einfach herrlich prickelnd.</p> <p><strong><em>Weitere Informationen unter <a href="http://www.chevallerie.co.za/" target="“_blank“">www.chevallerie.co.za</a></em></strong></p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/christa-van-chevallier-die-tochter-der-perlen/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>London, flüssig – Weinkultur auf der Insel</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/london-fluessig-weinkultur-auf-der-insel/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=london-fluessig-weinkultur-auf-der-insel</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/london-fluessig-weinkultur-auf-der-insel/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Sat, 23 Jan 2016 14:08:31 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Wein unterwegs]]></category> <category><![CDATA[London]]></category> <category><![CDATA[Weinbars]]></category> <category><![CDATA[Weinkultur]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <category><![CDATA[Weinrestaurants]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=2222</guid> <description><![CDATA[In der britischen Hauptstadt herrscht eine aussergewöhnliche Weinkultur. Die Begeisterung für Sherry, Port und Franzosen ist einer verblüffenden Offenheit gewichen.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>In der britischen Hauptstadt herrscht eine Weinkultur der aussergewöhnlichen Art. Die frühere Begeisterung für Sherry, Port und grosse Franzosen ist einer verblüffenden Offenheit gewichen. Londons Begeisterung für Champagner kleiner Winzer ist ebenso gross wie jene für deutsche Rieslinge. Und viele Weinbars schmücken sich zumindest mit dem einen oder anderen englischen Rebensaft – stets in eigenwilligen Masseinheiten.</strong></p> <p><a class="content-article-text-link-info" href="#anchor">Auf einen Blick: Top Ten der Londoner Wine Bars und Wine Restaurants</a></p> <p>An die Mengen muss man sich gewöhnen. Schenken deutsche und Schweizer Weinbars gern einen Zehntelliter aus, die Österreicher ein Achtel, schwören die Briten auf ganz andere Einheiten. Das Schaumweinglas wird zwar meist mit 0,125 Litern <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/champagner/" target="“_blank“">Champagner</a>, <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/spumante/" target="“_blank“">Spumante</a> oder Cava gefüllt, doch weisse und rote Stillweine gibt es traditionell in 0,175-Liter-Portionen, neuerdings auch mal in überschaubareren Mengen zu 0,125 oder 0,075 Litern.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/" target="_blank">Über 4.000 Weine jetzt bei Weinclub.com im Shop</a></p> <p>Englische Sommeliers verwahren sich übrigens heftig gegen den Vorwurf, solche Masse seien nur gemacht, um den Touristen, die mit der Berechnung der Preise pro Liter überfordert sind, das Geld aus der Tasche zu ziehen.</p> <h3>Offenheit aus Prinzip</h3> <p>Die Begeisterung der Londoner für Weine aus aller Welt verschärft die Sache nur noch, verleiht der Szene etwas Unübersichtliches. Doch genau auf diese Weise lässt sich die Trinkgeschichte der Stadt prima erforschen. Ganz früher waren es Sherry, Madeira und Port, die ausgeschenkt wurden, bald kam Bordeaux in Mode, später die Australier und Südafrikaner.</p> <p>Letztere spielen in den beiden Outlets von <strong>Vivat Bacchus</strong> noch eine dominante Rolle, auch weil die Küche (<strong>Karoo Lamb!</strong>) mehr als nur ein bisschen nach Cape Town ausgerichtet ist.</p> <p>Bei <strong>Harry</strong> im <strong>The Arches</strong> ist sie dagegen eher gen Frankreich orientiert. Unspektakulär, wie die Kneipe von aussen aussieht, geht es auch drinnen weiter: So was könnte, stellt man rasch fest, auch im 12. Arrondissement von Paris stehen, wo ebenfalls kaum Edelfans und Touristen vorbeikommen dürften. Und genau dort würde auch, wie hier, die alljährliche <em>Beaujolais-Nouveau-Feier</em> anberaumt.</p> <p>Apropos Beaujolais: Das nach dem anderswo aus der Mode gekommenen Ex-Kultwein benannte Etablissement verfügt natürlich über reichlich Bestände an <em>Morgon, Saint-Amour</em> und <em>Brouilly</em>, lässt Paté, Rillettes und Sauerkraut auffahren. Kritiker werfen dem <strong>Le Beaujolais</strong> zwar vor, dass Preise und Qualität ein bisschen allzu touristisch anmuteten, aber zumindest ein Glas (0,175 Liter, was sonst) <em>Réserve du Patron</em> sollte drin sein.</p> <h3>Historie im Keller</h3> <p>Drin ist auch der Besuch beim Klassiker der Szene. <strong>Gordon’s</strong>, der 1890 gegründete Veteran, trägt den Ehrentitel der ältesten existierenden Weinbar der Stadt. Tatsächlich wirkt der Laden, ist man die Treppe erst einmal hinabgestiegen und hat sich ans schummrige Ambiente gewöhnt, verdammt historisch. Ob hier schon jemals grundlegend renoviert wurde, bleibt offen, aber es sind zum Glück nicht nur die Touristen, die sich zu <strong>Simon Gordon</strong> trauen.</p> <p>An neue Masseinheiten muss man sich hier unten auch gewöhnen: Stille Weine werden zwar in den für London üblichen Portionen ausgeschenkt, für Champagner kalkuliert man dagegen 0,165 Liter, und die gespriteten Weine kommen in 0,12- oder 0,16-Liter-Mengen. <em>Schooner</em> und <em>Beaker</em> heissen die im Gordon’s-Speach und sind erstaunlich günstig kalkuliert; richtig gute Ports und Madeiras, in Deutschland gern zu absurden Preisen verkauft, schlagen hier gerade mal zu fünf oder sechs Pfund pro Glas zu Buche.</p> <h3>Naturweine und andere Trends</h3> <p>Wenn <strong>Gordon’s</strong> und <strong>Le Beaujolais</strong> für die Vergangenheit stehen, ist <strong>Xavier Roussets</strong> Restaurant <strong>Texture</strong> die Zukunft. Kreative nordische Küche und eine verblüffende Champagnerauswahl.</p> <p>Wer lieber ins East End stapfen will, kann beim derzeit extrem angesagten <strong>Sager & Wilde</strong> vorbeischauen. Angesagt sind auch die englischen Weine, ein bisschen zumindest – und nur Ignoranten glauben, dass der bei <strong>Orrery</strong> zu Hummerravioli ausgeschenkte <em>Nyetimber</em> der einzige trinkbare Inselwein wäre.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/" target="_blank">Die besten Weine gibt es im Onlineshop von Weinclub.com</a></p> <p>Die Mode der Naturweine ist zwar noch nicht in jenem Masse in London angekommen, wie sie in Paris seit Jahren gefeiert wird, doch Fortschritte gibt es. Eine der spannendsten Weinkarten der Stadt bietet die <strong>Compagnie des Vins Surnaturels</strong>, in der man in sizilianischem Amphorenwein, Jura-Spezialitäten oder Champagner von Insider-Winzern wie <strong>Agrapart</strong> schwelgen kann.</p> <p>Um danach auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, muss man sich bloss bei <strong>Rosita</strong> einen der vielen vorhandenen Sherrys einschenken lassen. Ein letzter, genau 75 Zentiliter umfassender Schluck <em>Palo Cortado</em> oder <em>Moscatel Solera</em>: Das muss für den Heimweg reichen.</p> <p><a name="anchor"></a></p> <h3>Auf einen Blick: Top Ten der Londoner Wine Bars und Wine Restaurants</h3> <ul> <li><strong>Compagnie des Vins Surnaturels</strong>, <a href="http://www.cvssevendials.com" target="“_blank“">www.cvssevendials.com</a></li> <li><strong>Gordon’s Wine Bar</strong>, <a href="http://gordonswinebar.com" target="“_blank“">gordonswinebar.com</a></li> <li><strong>Le Beaujolais</strong>, <a href="http://www.lebeaujolais.london" target="“_blank“">www.lebeaujolais.london</a></li> <li><strong>Orrery</strong>, <a href="http://www.orrery-restaurant.co.uk" target="“_blank“">www.orrery-restaurant.co.uk</a></li> <li><strong>Rosita</strong>, <a href="http://www.rositasherry.net" target="“_blank“">www.rositasherry.net</a></li> <li><strong>Sager & Wilde</strong>, <a href="http://www.sagerandwilde.com" target="“_blank“">www.sagerandwilde.com</a></li> <li><strong>Terroirs</strong>, <a href="http://terroirswinebar.com" target="“_blank“">terroirswinebar.com</a></li> <li><strong>Texture</strong>, <a href="http://texture-restaurant.co.uk" target="“_blank“">texture-restaurant.co.uk</a></li> <li><strong>The Arches</strong>, <a href="http://twentysomethinglondon.com/the-arches-wine-bar-swiss-cottage" target="“_blank“">twentysomethinglondon.com/the-arches-wine-bar-swiss-cottage</a></li> <li><strong>Vivat Bacchus</strong>, <a href="http://www.vivatbacchus.co.uk" target="“_blank“">www.vivatbacchus.co.uk</a></li> </ul> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/london-fluessig-weinkultur-auf-der-insel/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Der Pinotage – Abrahams Kreuzung für Südafrika</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/der-pinotage-abrahams-kreuzung-fuer-suedafrika/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-pinotage-abrahams-kreuzung-fuer-suedafrika</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/der-pinotage-abrahams-kreuzung-fuer-suedafrika/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Mon, 21 Sep 2015 17:21:10 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Rebsorten & Co.]]></category> <category><![CDATA[afrikanische Weine]]></category> <category><![CDATA[Pinotage]]></category> <category><![CDATA[Südafrika]]></category> <category><![CDATA[Wein aus Afrika]]></category> <category><![CDATA[Weinliebhaber]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=86429</guid> <description><![CDATA[Über ihren Pinotage verfügen die Südafrikaner beinah exklusiv. Doch was sie anfangen sollen mit ihrer urigsten Rebsortenspezialität, wissen sie selbst nicht immer genau.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Über ihren Pinotage verfügen die Südafrikaner beinah exklusiv. Doch was sie anfangen sollen mit ihrer urigsten Rebsortenspezialität, wissen sie selbst nicht immer genau, zumal manche Weintrinker die wirklichen oder vermeintlichen Bitternoten scheuen. Doch wer einen der feinsten Pinotages findet und ihn mit Wild und samt fruchtigen Saucen kombiniert, wird kaum noch etwas anderes kaufen wollen.</strong></p> <p>Die <em>Cape Wine</em> gilt als wichtigste Weinmesse Afrikas. Hunderte von Weinfachleuten, Tausende von Besuchern: Im <em>Convention Centre</em> von Kapstadt drängen sich die Neugierigen um die Stände der angesagtesten Weingüter und die coolsten Winzer. Atemberaubend, was sich tut zwischen <strong>Olifants River</strong> und <strong>Calitzdorp</strong>, im nicht immer leicht zu durchschauenden Wirrwarr der kleineren und grösseren Anbaugebiete.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/rebsorte/pinotage/" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Weine aus der südafrikanischen Pinotage-Traube jetzt preiswert kaufen</a></p> <p>Zumindest die Rebsorten bieten Orientierung. Südafrikaner und ihre Kunden lieben den <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/sauvignon-blanc/" target="“_blanc“" rel="noopener noreferrer">Sauvignon Blanc</a> und den <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/chardonnay/" target="“_blank“" rel="noopener noreferrer">Chardonnay</a>, schätzen Cabernet und mit ihm komponierte Blends, halten auch einiges von <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/syrah/" target="“_blank“" rel="noopener noreferrer">Shiraz</a>. Doch ausgerechnet zu seinem Klassiker haben Winzer wie Konsumenten bisweilen eine gespaltene Einstellung – obwohl er nach wie vor eine der wichtigsten und bekanntesten Rebsorten am Kap ist.</p> <h3>Sämling aus dem Garten</h3> <p>Als die Sorte gezüchtet wurde, im Jahr 1925, konnte noch niemand ahnen, welche Bedeutung <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/pinotage/" target="“_blank“" rel="noopener noreferrer">Pinotage</a> erhalten sollte und dass sich der merkwürdige Name durchsetzen würde. Dass ihr Schöpfer, der an der <em>University of Stellenbosch</em> tätige <strong>Professor Abraham Izak Perold</strong>, dem Pinotage von Anfang an hohe Bedeutung beigemessen hat, darf allerdings bezweifelt werden. Die vier in seinem Garten gedeihenden Sämlinge überlebten wohl nur durch Zufall, vermehrt wurde Pinotage durch andere Forscher.</p> <p>Geheimnisse gibt es übrigens weder um seine Abstammung noch um seinen Namen: Letzterer setzt sich aus den Bezeichnungen seiner Eltern zusammen, verschmilzt Pinot Noir und den an der Rhône geschätzten Cinsault, damals in Südafrika unter dem an die Rhône erinnernden Begriff Hermitage bekannt. Bis die Früchte der Neuzüchtung erstmals zu Wein verarbeitet wurden, dauerte es allerdings noch mehr als 15 Jahre, und bis die Weintrinker auf ihn aufmerksam wurden, ging weitere Zeit ins Land.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/rotwein/suedafrika/" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Ausgesuchte Rotweine aus Südafrika jetzt bei Weinclub.com kaufen</a></p> <div class="content-article-text-widget"><iframe loading="lazy" src="http://www.weinclub.com/wp-widget/?cat=31&utm_source=wein.com&utm_medium=wp-widget&utm_campaign=wein.com" width="630" height="245" frameborder="0" scrolling="no"></iframe></div> <p>Als die südafrikanische Presse über einen besonders gelungenen 1959er Pinotage zu berichten begann, weilte Professor Perold schon viele Jahre nicht mehr unter den Lebenden. Anfang der 1960er war der Durchbruch geschafft: Pinotage kam in Mode, wurde bald als einzige echte südafrikanische Sorte unter den vielen importierten Varietäten angesehen. Die Winzer wurden stolz auf ihn, die Kunden mochten die süffige Frucht, die bei entsprechender Mengenbegrenzung auch mit Anspruch einherging.</p> <h3>Star vom Kanonenhügel</h3> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2021/02/600x750-weinlese-sudafrika.jpg" alt="Weinlese am berühmten Kanonkop" width="300" height="375" /></div> <div class="imgblock-text">Weinlese in Südafrika</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Depositphotos</div> </div> <p>Als die Sanktionen gegen Südafrika aufgehoben wurden, als die Welt Anfang der Neunziger auf den Weinbau unweit von Cape Town aufmerksam wurde, war Pinotage vorn dabei. Der vom <strong>Weingut Kanonkop</strong> (auf Deutsch: Hügel, auf dem die Kanone steht) war damals schon berühmt und ist bis heute einer der besten Weine dieser Sorte am Kap. Einer der typischsten auch, denn er bringt den Charakter der Sorte besser zum Ausdruck als anderswo.</p> <p>Vom Pinot Noir hat der Pinotage die feine Frucht und seine Finesse, der Cinsault muss irgendwie für die oft zu beobachtenden Zwetschgennoten gesorgt haben. Dazu kommen häufig Akzente von Kirschen und Johannisbeeren, im Mund merkt man gelegentlich eine dezent blättrig-würzige Komponente, die bei holzgereiften Weinen gern mit Noten von Rauch und Tabak einhergeht. Tiefgang ist ihm eigen, manchmal auch eine rätselhafte Bitternote.</p> <p>Dass die Kreuzung dann und wann derartig unangenehme Geschmäcker hervorbringt, merkte man erst spät, forschte dann intensiv und scheint das Problem im Griff zu haben. Wirklich bittere Pinotage-Weine sind kaum noch zu finden, doch die Mode ist trotzdem an ihm vorübergegangen. Zu verkosten ist er noch immer und nicht zu knapp vertreten auf der <em>Cape Wine</em>, doch geredet wird eher über <a href="//www.weinclub.ch/magazin/lexikon-eintrag/chenin-blanc/" target="“_blank“" rel="noopener noreferrer">Chenin Blanc</a>, Cinsault oder Cabernet Franc.</p> <h3>Pinotage zum Wild</h3> <p>Wer Pinotage mit Speisen kombinieren möchte, muss nicht lange überlegen. Dunkles Fleisch und Wild sind vor allem zu fassgereiften Weinen ein Muss, rote Beeren, Kräuter, aber auch herb-würzige Zutaten in diesem Zusammenhang gern gesehen. Weniger <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/barrique/" target="“_blank“" rel="noopener noreferrer">barriquegeprägte</a> Pinotages eignen sich aber auch, um das auf dem Grill zubereitete und typisch südafrikanisch gewürzte Huhn zu begleiten.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://ch.weinclub.com/land/sudafrika" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Über 600 Weine aus Südafrika jetzt bei Weinclub.com im Shop</a></p> <p>Dass er ausschliesslich in Südafrika angebaut würde, wie die Einheimischen in Kapstadt gern erzählen, entspricht indes nicht mehr der Wahrheit. Auch die Südamerikaner haben seine Eignung ausgetestet, in Australien werden Pinotage-Moste in kleinem Massstab vergoren, und sogar deutscher Wein dieser Sorte existiert. Nur an der Rhône, das die Namensgeber mit dem Hermitage durchaus im Blick hatten, konnte man sich bislang nicht für den entfernten Verwandten vom Kap erwärmen.</p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/der-pinotage-abrahams-kreuzung-fuer-suedafrika/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Port – Ein oft verkannter Klassiker aus dem Douro</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/port-ein-oft-verkannter-klassiker-aus-dem-douro/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=port-ein-oft-verkannter-klassiker-aus-dem-douro</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/port-ein-oft-verkannter-klassiker-aus-dem-douro/#respond</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Wed, 14 Jan 2015 14:32:49 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Rebsorten & Co.]]></category> <category><![CDATA[Portugal]]></category> <category><![CDATA[Portwein]]></category> <category><![CDATA[Wein]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=2209</guid> <description><![CDATA[Port wird mit hochprozentigem Alkohol angereichert. Was einst wegen der Haltbarkeit erfunden wurde, hat sich zum bekanntesten Exportschlager Portugals entwickelt.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Provokant formuliert, ist Port ein gepanschter Wein aus der Douro-Region. Denn ihm wird hochprozentiger Alkohol beigegeben. Was englische Kaufleute aber einst nur aus Gründen der besseren Haltbarkeit erfanden, hat sich zu einem der bekanntesten Exportschlager Portugals entwickelt.</strong></p> <p><a class="content-article-text-link-info" href="#anchor">Auf einen Blick: Die wichtigsten Portweinvarianten</a></p> <p>In der deutschen Sprache heisst Douro Gold. Tatsächlich haben sich die ersten Betriebe, die mit Port handelten, eine goldene Nase verdient. Und das kam so. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelte sich eine Reihe englischer Handelsleute in Porto an und gründeten die ersten dort ansässigen englischen Weinfirmen, darunter auch heute noch so bekannte wie <strong>Warre</strong> im Jahr 1670 und 1692 <strong>Taylor</strong>.</p> <p>Unter der Bezeichnung <em>Vinho do Porto</em>, Wein aus Porto, verschifften sie Rotweine aus der nahe gelegenen Douro-Region und mischten Weindestillat bei, um sie besser haltbar zu machen. Die Nachfrage im englischen Königreich war damals enorm, da auf Grund kriegerischer Auseinandersetzungen mit Frankreich die bis dahin so beliebten französischen Weine nicht mehr importiert werden durften.</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/region/douro/" target="_blank">Ausgesuchte Weine aus der Region Douro preiswert bei Weinclub.com</a></p> <p>Damals waren diese Weine zumeist trocken, erst im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts entstanden die halbtrockenen bis süssen Spezialitäten, wie man sie heute kennt.</p> <h3>Traditionelle Beinarbeit</h3> <p>Für die Portweinherstellung zugelassen sind rund 40 Rebsorten, die in drei Kategorien unterteilt werden: empfohlen, erlaubt und toleriert. Die wichtigsten roten Sorten sind dabei Touriga Nacional, Tinta Barroca, Touriga Franca, früher Touriga Francesa genannt, Tinta Roriz, Tinta Amarela und Tinta Cão. Bei den weissen Sorten gelten Malvasia Fina, Rabigato und Codega, auch als Síria oder Roupeiro bezeichnet, als besonders hochwertig.</p> <div class="imgblock alignright"> <div><img loading="lazy" decoding="async" src="//api.weinclub.ch/magazin/wp-content/uploads/2014/12/artikel-210-intext1-300x400.jpg" alt="Die traditionelle Maischebehandlung für Portwein – das Stampfen" width="300" height="400" /></div> <div class="imgblock-text">Die traditionelle Maischebehandlung für Portwein – das Stampfen</div> <div class="imgblock-copyright">Copyright Stockfood</div> </div> <p>Zwar werden mittlerweile die meisten Portweine maschinell gepresst doch für einige der besten Portweine ist wie in alten Zeiten noch immer Fussarbeit angesagt. Die tagsüber gesammelte Ernte kommt dazu in so genannte Lagares, sehr breite und niedrige oben offene Steintröge, die in der Regel 5.000 bis 6.600 Liter fassen. Zwei Tage lang werden in der Regel jeweils vier Stunden lang die Trauben von bis zu 18 Personen getreten.</p> <p>Fusstreten gibt dem Wein mehr Struktur, mehr <a href="//www.weinclub.ch/magazin/glossar-eintrag/tannine/" target="“_blank“">Tannin</a> und bewirkt ausserdem eine längere Haltbarkeit der Weine. Trotz aller moderner Technik ist es nach Ansicht vieler Winzer nach wie vor das beste System für Spitzenportweine. Mittlerweile werden übrigens auch einige wenige Rotweine aus Portugal sozusagen wieder mit den Füssen getreten.</p> <p>Doch zurück zum Port. Die gärenden Trauben verbleiben nur zwei bis drei Tage in den Lagares. Dann hat der Wein die jeweils gewünschte natürliche Restsüsse erreicht, wird in rund 550 Liter fassende Fässer gefüllt und mit hochprozentigem jungen Weindestillat vermengt, das eine weitere Gärung beendet. Auf 450 Liter Wein kommen im Schnitt 100 Liter eines 76 bis 78-prozentigem Weinbrands oder eines 98-prozentigem Weindestillats hinzu, bis der gesetzlich vorgeschriebene Alkoholgehalt zwischen 18 und 21 Prozent erreicht wird.</p> <p>Nach diesem so genannten Aufspriten reifen die Weine in den Fässern, nur bei einfachen weissen Portweinen werden auch Tanks verwendet, bis sie als <strong>Ruby, Tawny, Colheita, LBV</strong> oder <strong>Vintage</strong> nach frühestens zwei Jahren auf Flaschen gezogen werden.</p> <p>Jeder Hersteller hat dabei seinen eigenen Stil, den er durch die Traubenqualität, die verwendeten Rebsorten, Restsüsse und Alkoholgehalt erzielen kann. Auch die Verwendung von völlig neutralem Destillat bis hin zu einem Brand mit eigenständigem Charakter unterscheidet die Endprodukte.</p> <h3>Die beste Trinkreife</h3> <p>Generell sind alle Portweine, wenn sie auf den Markt kommen, sofort trinkreif. Doch wann schmeckt der König der Portweine, ein Vintage, am besten?</p> <p><a class="content-article-text-link-weinclub" href="http://www.weinclub.com/region/douro/" target="_blank">Douro-Weine bei Weinclub.com preiswert im Shop kaufen</a></p> <p>Dazu Starwinzer <strong>Christiano van Zeller</strong>: „Vintage Port lässt sich am besten in zwei Stadien trinken. Zum einen wenn er sehr jung ist. Dann schmeckt er sehr fruchtig, sehr frisch und zeigt viel Körper. Dann schläft er erst einmal 10 bis 15 Jahre lang, sozusagen eine Art Winterschlaf. Nach dem Aufwachen bietet er dann sehr lange Zeit grosses Trinkvergnügen. Er ist dann rund, samtig aber immer noch fruchtig und mächtig. Je nach Jahrgang und Winzer wird er mehrere Jahrzehnte top sein. Es gibt keinen mächtigeren und fruchtigeren Wein als einen Vintage Port.“</p> <p>Und wozu schmecken Portweine am besten? „Es gibt viele ganz tolle Möglichkeiten Portwein zu geniessen. Die zwei perfektesten: einen Tawny zur warmen oder auch kalten Gänseleber sowie einen jungen Vintage oder LBV mit einem Pfeffersteak. Vor allem der grüne Pfeffer passt hervorragend zu den Tanninen und zur Süsse vom Portwein“, verspricht Dirk van der Niepoort, der in seinen Lagerräumen eine starke Palette herausragender Portweine aller Varianten liegen hat.</p> <p><a name="anchor"></a></p> <h3>Auf einen Blick: Die wichtigsten Portweinvarianten</h3> <p><em><strong>Weisser Port</strong></em><br /> Der Weisse Port wird nur aus weissen Sorten bereitet. Es gibt ihn in nahezu Geschmacksrichtungen und er sollte stets kühl getrunken werden. Beliebt ist er besonders als Aperitif mit Zitrone oder auf Eis als Longdrink mit Tonic Water.</p> <p><strong><em>Ruby</em></strong><br /> Die einfachste Qualität bei den roten Portweinen. Der Wein hat eine dunkle, rubinrote Farbe, welche ihm auch seinen Namen verleiht. Er wird aus verschiedenen Weinen und Jahrgängen bereitet und reift bis zu vier Jahre in Fässern.</p> <p><strong><em>Tawny</em></strong><br /> Diese mindestens fünf Jahre gereiften Ports gelten als die Klassiker der Portweine. Sie sind eher leicht und feinfruchtig. Dazu gibt es 10, 20, 30 und über 40 Jahre alte im Fass gereifte Tawnys, die zu den gehobenen Qualitäten zählen. 30-jährige und ältere Tawnys sind gesuchte Raritäten, die nicht selten weit höhere Preise erzielen als junge Vintages.</p> <p><strong><em>Colheita</em></strong><br /> Die Trauben für einen Colheita stammen aus einem als gut anerkannten Jahrgang. Mindestens sieben Jahre muss ein Colheita im Fass reifen. Es gibt in manchen Häusern Qualitäten, die mehrere Jahrzehnte in Fässern reifen und als rare wie hochkarätige Spezialität gelten.</p> <p><strong><em>Late Bottled Vintage (LBV)</em></strong><br /> Late Bottled Vintage ist ein Port eines besonders guten Jahrgangs, der mindestens zwei, manchmal aber auch bis sechs Jahre im Fass lagert. Ein geöffneter LBV ist mindestens zwei Wochen haltbar.</p> <p><strong><em>Vintage Port</em></strong><br /> Diese Qualitäten gibt es nur aus einem als aussergewöhnlich gut deklarierten Jahrgangs. In seiner Jugend ist er dunkel lila manchmal fast schwarz, mit zunehmenden Alter verliert er an Farbe und wird immer heller bis hin zu einem zarten Orange. Er sollte behutsam dekantiert werden, damit der Bodensatz, der sich bei der Flaschenreifung im Laufe der Jahre bildet, in der Flasche bleibt.</p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/port-ein-oft-verkannter-klassiker-aus-dem-douro/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>0</slash:comments> </item> <item> <title>Vom Mond in die Flasche – Eine unglaubliche Weinreise</title> <link>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/vom-mond-die-flasche-eine-unglaubliche-weinreise/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vom-mond-die-flasche-eine-unglaubliche-weinreise</link> <comments>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/vom-mond-die-flasche-eine-unglaubliche-weinreise/#comments</comments> <dc:creator><![CDATA[Bodo Jacoby]]></dc:creator> <pubDate>Mon, 21 Jul 2014 15:01:28 +0000</pubDate> <category><![CDATA[Winzer & Weingüter]]></category> <category><![CDATA[Portrait]]></category> <category><![CDATA[Wein]]></category> <category><![CDATA[Weinkollektion]]></category> <category><![CDATA[Weinreise]]></category> <guid isPermaLink="false">http://magazin.wein.com/?post_type=article&p=1740</guid> <description><![CDATA[Die Mondlandung war eines der bewegendsten Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts. Nun steht sie unerwarteter Weise Pate für die Weinkollektion von Georg Preisinger.]]></description> <content:encoded><![CDATA[<p><strong>Sie war eines der bewegendsten Ereignisse des letzten Jahrhunderts: die Mondlandung. Dass sie aber einmal Pate für die Weinkollektion von Georg Preisinger stehen würde, ahnte 1969 allerdings noch keiner.</strong></p> <p>Es gibt Dinge im Leben, die erfordern Geduld, Liebe, Sensibilität, Hingabe und jahrelange Vorbereitung, bis man ernten kann, was man gesät hat. Erfolge gehören ganz oft zu diesen Dingen. Menschliche Höchstleistungen ebenfalls. Auch die Mondlandung vor mehr als 40 Jahren. Und das Machen von Wein. Doch im Falle des burgenländischen Winzers Georg Preisinger verbinden sich diese Werte mit dem Tag als Neil Armstrong und Buzz Aldrin den magischen Himmelskörper betraten.</p> <p>Es war das Jahr 1969 – das Jahr der Mondlandung – in dem ein Winzer einen Weinberg am Nordostufer des Neusiedlersees mit St. Laurent-Reben bestockte. Jahrzehnte später sollte diese Lage gerodet werden. Doch es gab einen Verrückten, der sich ihr annahm. Viele schüttelten den Kopf.</p> <p>„Warum ich mir die schwere Arbeit mit so alten Rebstöcken denn antun wolle, wurde ich immer wieder gefragt“, schmunzelt Georg Preisinger rückblickend. Klar definieren konnte er die Antwort darauf nicht. Es war ein Gefühl. Eine Eingebung. Vielleicht auch seine Mission. Die prompt zum Erfolg wurde. Der <strong>Sixty Nine 2009</strong>, ein St. Laurent von eben jenem Weinberg, wurde von Falstaff als „einer der besten Rotweine Österreichs“ geadelt.</p> <h3>Weine, die Geschichten erzählen</h3> <p>Eine Idee begann zu reifen, die mit dem Generationswechsel 2010 auf dem Weingut der Preisingers Fahrtwind aufnahm. Der Künstler Nikolaus Eberstaller entwickelte aus der Faszination Mondlandung heraus ein neues Etikettendesign, das nun die Weine der Preisingers ziert – und für den Geniesser sehr emotional und anschaulich in drei Segmente gliedert.</p> <p>„Auf den Flaschen unserer Traditionslinie – unsere klassischen und leicht zugänglichen Basisweine – sieht man eine Rakete, die in den Vorbereitung zum Start ist.“ Bei den Premiumsweinen – dem charismatische Mittelsegment – hat die Rakete bereits abgehoben und wirbelt Staub auf, und bei der Topserie aus den ältesten Golser Reblagen, ist sie längst im Orbit.</p> <p>Eine Zeitreise auf dem Etikett. „Naja“, gibt Georg Preisinger zu bedenken, „im Grunde schickt uns jeder Wein auf eine Zeitreise. In ihm steckt die Geschichte der Pflanzung, der Wurzeln, die viele Jahre im Boden waren, die Begegnung mit dem Mensch und nicht zuletzt die Erlebnisse des Kelterjahres. Und im Grunde hat doch jeder einzelne immer auch seine eigene Geschichte mit einem Jahrgang.“ Daß Emotionen und Wein ein untrennbares und unschlagbares Team sind, beweist nicht nur der Erfolg der handgemachten Preisinger-Weine, sondern auch der Erfolg des Designs, dass eben prompt den Red Dot Design Award bekam.</p> <p>Die Jahrgangssektlinie <strong>„Ein Himmel voller Sterne“</strong> und das Duo <strong>„Mit Leichtigkeit“</strong> komplementieren seit diesem Jahr das Portfolio von Katharina und Georg Preisinger, die nun bereits in der sechsten Generation das Familienweingut in Gols führen.</p> <h3>Lage. Liebe. Leben.</h3> <p>Flach erstrecken sich die Lagen um den Weinbauort Gols herum. Obwohl noch Österreich, könnte man meinen, schon in Ungarn zu sein. Denn hier ist man im wärmsten Eck des Landes. Die Trauben kämpfen sich in dieser Region durch einen heissen Sommer mit wenig Niederschlag. Doch der Neusiedlersee füllt die Luft mit Feuchtigkeit und sorgt für angenehm warme Nächte. „Dieses Klima ist perfekt für Rotweine.“</p> <p>Und so wundert es auch kaum, dass Georg Preisinger die Lagen seines 10 Hektar grossen Weinguts zu einem grossen Teil auf rote Reben wie Blaufränkisch, Merlot und Zweigelt bestockt hat. Doch auch die weissen Burgundersorten gewinnen bei ihm immer mehr an Bedeutung.</p> <p>„Meine Lieblingstrauben sind jedoch St. Laurent und Pinot Noir.“ Beides sehr pflegeintensive Rebsorten im Weingarten, die viel Aufmerksamkeit wollen. „Aber wenn sie diese bekommen, geben sie einem viel zurück. Dann hat man grandiose Weine.“ Da ist er wieder, der Querdenker Preisinger, der gern seinen eigenen Kopf durchsetzt. „Da bin ich wie meine Weine“, lacht er. „Die haben auch Ecken und Kanten. Aber das macht sie ja so charmant!“</p> <p>Wein wird für den Passionisten ganz klar an einem Ort gemacht: im Weingarten. „Da stecke ich ganz bewusst die meiste Arbeit rein. Denn wenn du dir am Anfang keine Mühe gibt’s, wie sollst du dann Früchte tragen?“ Dieses Gesetz der Resonanz ist zeitgleich Lebensmaxime des jungen Weinbauern. Genauso wie er seinen drei Kindern – seinen „besten Erträgen“ wie er liebevoll scherzt – das Weingut in bestmöglichen Zustand eines Tages übergeben möchte, will er auch im Hier und Jetzt keinen Raubbau an der Natur begehen. Schliesslich sei die Vinifikation ein ganzheitlicher Prozess, dessen einzelne Komponenten untrennbar in Beziehung zueinander stünden.</p> <h3>Die Natur als Partner</h3> <p>Die Weingärten werden streng nach den Richtlinien der integrierten Produktion bewirtschaftet. Kompost dient als einziger Dünger, die Rieden sind weite Teile des Jahres begrünt. So bleiben sie vital und lebendig und der Wasserhaushalt wird durch den Humusaufbau reguliert. Pestizide kommen in keinem Fall zum Einsatz. Alles so naturnah wie möglich, lautet die Devise. Da wundert es auch kaum, dass die Reben rein händisch gepflegt werden.</p> <p>Dieser bewusste Weg geht im Keller weiter, denn hier „greifen wir so wenig wie irgend möglich in den Werde- und Findungsprozess ein“. Echt, natürlich und handgemacht – das sind Attribute, die die Preisinger-Weine auszeichnen. „Meine Weine sollen einfach nur Spass machen, zu einem guten Essen harmonieren und lange reifen können“, sagt der gradlinige Winzer. Letzteres ist eher ein ungewöhnlicher Aspekt in einem Weinland, in dem die Gewächse meist jung und rasch getrunken werden sollen.</p> <p>Doch Georg Preisinger hat sich sein eigenes Rezept zum Weinmachen zurecht gelegt. Aufgewachsen inmitten der Weintrauben war für den jungen Familienvater schnell klar, dass seine Wurzeln auch seine Zukunft sind. Lehrjahre in Kalifornien, Südafrika und Deutschland folgten, ehe er Ende der 90er Jahre in den elterlichen Betrieb zurückkehrte.</p> <p>Heute setzt er um, was das Gestern und das Heute ihn gelernt haben. „Damit die Zukunft gut für alle wird“, meint er schlicht und allumfassend. Angekommen ist er, antriebslos bei Weiten nicht. „Ich lebe mein Schaffen voller Leidenschaft – und diese ist ebenso grenzenlos wie das All.“ Die Rakete fliegt also weiter …</p> <p><em>Weitere Informationen unter <a href="http://www.georgpreisinger.at">www.georgpreisinger.at</a></em></p> ]]></content:encoded> <wfw:commentRss>https://www.weinclub.ch/magazin/artikel/vom-mond-die-flasche-eine-unglaubliche-weinreise/feed/</wfw:commentRss> <slash:comments>5</slash:comments> </item> </channel> </rss>